Seit dem Kauf unseres Pickups beschäftigte uns auch die Frage, ob er mit der Wohnkabine, die wir auf der Ladefläche verstauen wollten, vom Gewicht her zurecht kommt. Der Pickup war bis zu einem Gesamtgewicht von 3,2 t zugelassen. Steuertechnisch ist er ein LKW mit bis zu 3,5 t. Wir rechneten durch, dass mit dem Leergewicht von knapp 2 t sowie der (Leer-)Kabine von knapp 600 kg etwa 600 kg Zuladung übrig bleiben. Schon die Tankfüllung, der Wassertank und wir selbst brachten ein paar Kilo auf die Waage. Nach langem Abwägen, Gesprächen mit dem Wohnkabinen-Herstellern – der uns beschwichtigte, weil alles ja mit Reserven gerechnet ist – beschlossen wir den Pickup auf das max. mögliche Gesamtgewicht von 3,5 t auflasten zu lasten.
Die Suche nach einem Anbieter, der dies in diesem konkreten Fall mit einem Ford Ranger machte, war sehr einfach: denn auch mit intensiver Google-Suche fand ich nur zwei Anbieter, von denen einer gleich absagte. Mit dem anderen, der Firma Hurter Offroad, gingen ein paar Mails hin und her, bis wir uns einig waren. Ich entschied mich für drei Pakete:
- die Auflastung auf insgesamt 3,5 t mit der dafür notwendigen 2-Kreis-Luftfederung für die Hinterachse und den neuen 17″-Schwerlast-Alukompletträdern.
- einem Snorkel Package und
- einem Frontbar Styling Package.
Die anderen Sachen, die mir noch im Hinterkopf schwebten bzw. die die Firma von sich aus angeboten hatte, verschob ich gedanklich erst einmal zeitlich nach hinten. Noch haben wir ja Zeit und wenn wir im Frühling 2019 die Wohnkabine bekommen und damit schon ein wenig Probefahren können, kommen vielleicht auch noch andere Prioritäten. Überlegt hatte ich noch zu dem Thema eines größeren Tankes, eines Unterfahrschutzes und die Firma bot eine Höherlegung des gesamten Aufbaus an.
Am 04. Juli kamen wir in Leutkirch an, gaben unseren Wagen ab und hatten uns für die folgenden Tage einen Mietwagen gemietet, um die Gelegenheit zu nutzen, das Allgäu zu erkunden und insbesondere den Schlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau einen Besuch abzustatten. 3 Tage später holten wir unseren Pickup wieder ab:
Wir erhielten eine kurze Einweisung in die Luftfederung, aber damit müssen wir uns noch einmal intensiver beschäftigen. Hurter hatte eine 2-Kreis-Luftfederung der holländischen Firma VB-Airsuspension eingebaut. Dazu wurde zwischen Rahmen und Hinterachse links und rechts ein Luftbalg montiert. Diese Luftbalge stützen die vorhandenen Blattfedern. Das 2-Kreissystem bedeutet, dass die Luftbälge nicht miteinander in Verbindung stehen, sondern links und rechts unabhängig voneinander eingestellt werden können. So kann das Fahrzeug auch bei ungleichmäßiger Beladung waagerecht gestellt werden.
Hier ein Schaubild des sogenannten Komfortsets (Quelle: Bedienungsanleitung):
Das Steuerteil wurde in unserem Fall in die Mittelkonsole eingebaut und verschwindet damit hinter der normalerweise geschlossenen Klappe.
Wir waren sehr zufrieden, aber es gab einige Wermutstropfen, die uns ein paar Sorgenfalten in’s Gesicht trieben: Auf der Hinfahrt hatte sich die Klimaanlage endgültig verabschiedet, die in den Tage vorher schon seltsame Geräusche von sich gegeben hatte; der Monteur zeigte uns, dass aus der Motorwanne relativ viel Öl ausgetreten war, was wir bisher nicht bemerkt hatten und zu guter Letzt konnten sie das Ersatzrad nicht tauschen, da die Aufhängevorrichtung für das Ersatzrad offensichtlich total eingerostet war. Alle drei Fehler konnten sie in der Kürze der Zeit nicht beheben, so dass ich nach der Rückkehr nach Bonn erst einmal einen Werkstattbesuch einplanen musste ….
Der Umbau wurde auch auf der Homepage von Hurter Offroad (Stand: 21.07.18) dokumentiert: hurter-offroad.
Hallo Hannes,
Wir haben auch einen Ranger gerade mit Kabine fertig gestellt und Auflasten steht noch an. Daher die Frage welche Felgen verwendet ihr und welche Traglast (1200kg ?) haben diese. Wir wollen ebenfalls Airsuspension verwenden.
Schönen Gruß
Günter
Hallo Günter,
ich habe mal einen Ausschnitt aus dem Angebot der Fa. Hurter gemacht:
„Hurter Auflastungspaket:
– Auflastung zulässiges Gesamtgewicht auf 3500 kg – neue Vorderachslast 1500 kg und Hinterachslast 2500 kg
– Luftfederung 2-Kreis für die Hinterachse
– 4 x Schwerlastalukompletträder 17 x 8 ET50 in silber mit 265/70 R17 BF-Goodrich All Terrain KO2 Bereifung
– Neues Typenschild für B-Säule mit berichtigten Gewichtsangaben
– TÜV-Eintragung und Montagearbeiten inkl. “
Ich hoffe, das hilft weiter. Übrigens habe ich mich mal kurz vor der Verschiffung auf eine geeichte Auto-Waage gestellt. Mit Kabine und allen Zusatzausstattungen einschl. vollgetankter Wasservorrat und Tank kommen wir sehr nahe an die 3,5t Grenze.
Tschüß
Hannes