Es ist vollbracht !

Wir haben unseren Camper wieder !!!! Alles hat mit dem Auto problemlos geklappt, nur ist woanders noch ein – hoffentlich kleines – Problem aufgekommen. Dazu aber später mehr. im Moment (Dienstag, 10.12.2019, 19:30 Uhr Ortszeit) sind wir erschöpft aber glücklich, denn es war doch noch eine ganze Menge zu erledigen.

Aber ich versuche, es in der richtigen zeitlichen Reihenfolge zu erzählen. Am vergangenen Wochenende haben wir nochmals Auckland erkundet. Dazu werde ich später, wenn etwas Ruhe eingekehrt ist, einen eigenen Beitrag schreiben. Wichtig war, dass wir unser Mietauto, dass wir bei Hertz vorbestellt hatten, am Sonntag Nachmittag abholen. Wir brauchten das Auto, weil wir am Montag morgen bei unserem Logistik-Dienstleister Hawk Ellery schon gegen 06:30 Uhr „auf der Matte“ stehen wollten und das Büro lag etwa 20 km außerhalb der Stadt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln praktisch nicht zu erreichen. Sie brauchten das Original des Carnet des passages, damit sie die Formalitäten im Hafen erledigen können.

Das Miet-Auto fuhren wir am Sonntag nur vom Verleih in ein Parkhaus, das wenigstens um 06:00 Uhr geöffnet hat. Die meisten Parkhäuser öffnen hier erst nach 07:00 Uhr.

Wir waren sowieso noch etwas Jetlag-geplagt, so dass es uns nicht schwer fiel, am Montag um 5 Uhr aufzustehen. Wir liefen zum Parkhaus und fuhren im morgendlichen Verkehr los, nach langer Zeit wieder einmal „auf der falschen Seite“. Aber ich gewöhnte mich schnell daran, bis auf die immer wiederkehrende Verwechslung von Blinker und Scheibenwischer.


Geoff entpuppte sich als sehr freundlicher, hilfsbereiter Mensch, der aber irgendwie „bayerisches“ Englisch gesprochen hat. Auf jeden Fall habe ich nicht viel und Moni nichts verstanden. Gereicht hat es trotzdem, denn er hat uns dann auch noch eine Mail im Nachgang gesandt, die in normalen Englisch geschrieben war.

Die nächste Station war die Zentrale des neuseeländischen Camingvereins. Ich hatte mich zwar online angemeldet, aber wir mussten noch unsere Mitgliedsausweise und unser Willkommenspaket abholen. Auch das klappte problemlos und wir kauften uns dann zusätzlich noch den DOC-Pass, der uns – zumindest theoretisch – eine ganze Reihe von Vorteilen bei unserer Reise bieten soll.

Übrigens ist das ein alkoholfreies Ginger Beer … (für Lutz)

Denn Rest des Tages nutzten wir, um mit dem Mietauto ein großes Stückchen des Pacific Coast Highways zu erkunden.

Karte von Pacific Coast Highway, Auckland
Quelle: Google

Er führte uns östlich von Auckland ein ganzes Stück durch das Land und an der Küste entlang. Wir fuhren zurück bis zum botanischen Garten von Auckland und sahen uns diesen wunderschönen Garten an (wie gesagt – mehr dazu in einem extra Beitrag).
Mittendrin kam die erste frohe Botschaft: Unser Camper hatte die von uns geführchtete Inspektion durch die Bio-Security überstanden!!! Später schrieb uns Geoff, dass er denkt, dass wir am Dienstag, also heute, das Auto abholen können. Die Spannung stieg…

Am Dienstag morgen war schon früh die Mail von Geoff da, dass er die Freigabe des Zolls hat und wir das Auto abholen können. Dazu müssen wir mit einem Mitarbeiter des Hafens Kontakt aufnehmen und mit ihm einen Termin vereinbaren. Allein dürfen wir ja das Hafengelände nicht betreten. Also rief ich unseren Ansprechpartner Jason an und vereinbarte, dass wir um 10:00 Uhr am Hafentor sind. Gegen 08:00 Uhr mussten wir nur noch unser Mietauto aus der Parkgarage abholen, volltanken und wieder bei Hertz abgeben. Dieses „nur noch“ war aber sehr optimistisch, weil die Tankstellen in der Innenstadt von Auckland nicht so reichlich vorhanden sind. Zudem ist der Verkehr in Auckland selbst aus unserer Köln/Bonner-Erfahrung heraus extrem. Wir brauchten viel mehr Zeit, als wir dachten und schafften es gerade bis 09:15 Uhr wieder bei Hertz zu sein. Danach hechelten wir zu Fuß wieder zu unserem Hotel zurück, da wir die Papiere und Nummernschilder dort gelassen hatten und liefen zum Hafen. Wir schafften es gerade so, zwei Minuten vor 10:00 Uhr da zu sein. Nach kurzer Schwierigkeit der Kontaktaufnahme holte uns Jason aber ab, wir mussten uns bei der Hafen-Security anmelden und die 50 NZ$ (~30 €) Abholgebühr bezahlen. Zusammen mit einem Neuseeländer, der für 6 Monate mit seinem Wohnmobil durch Europa getourt war, fuhren wir auf das Hafengelände und suchten unser Auto. Nach kurzer Suche fanden wir ihn – unversehrt, so wie wir ihn abgegeben hatten, nur mit einigen Schildern beklebt. Wir konnten das Auto übernehmen und fuhren erst einmal aus dem Hafengelände.

Jetzt gehörte er wieder uns! Aber vor der Weiterfahrt hieß es, Nummernschilder anschrauben, die zusätzlichen Rückspiegel wieder anschrauben, die Rückfahrkamera bereit zu machen und und und …

Die erste Station war aber gleich die daneben liegende Tankstelle und wir tankten Rangie erst einmal wieder voll. Der Diesel kostet übrigens umgerechnet etwa 90 €-Cent/Liter, Benzin ist sehr viel teurer. Danach mussten wir wieder zu Geoff / Hawk Ellery, um das Original Carnet de passages abzuholen und die Gebühren zu bezahlen, nochmals 350 €. Wir fuhren wieder durch den dichten Verkehr und waren gegen 14:00 Uhr wieder dort – mit unserem Rangie! Der Links-Verkehr war nicht so schlimm und ich hatte mich relativ schnell wieder eingewöhnt. Übrigens fahren hier sehr, sehr viele Pick-Ups und die überwiegende Mehrzahl sind Ford Ranger ! Insofern sind wir hier Standard und keine Exoten.

Wir verabschiedeten uns von Geoff und als letzte Station mussten wir noch zum neuseeländischen TÜV, um unsere „Warrant of Fitness (WOF)“ – für’s Auto – zu erhalten. Zuerst tat man sich etwas schwer, aber dann wurde der Wagen sehr gründlich untersucht.

Entgegen vielen Reiseberichten, die die Prozedur als ziemlich oberflächlich beschrieben hatten, nahm sich der Prüfer sehr viel Zeit: Bremsen, Licht, Karosserie, Motorraum, Lenkung u.a. wurden genau unter die Lupe genommen. Aber alles klappte und so haben wir für die nächsten 12 Monate den neuseeländischen TÜV.

Sogar einen richtigen TÜV-Bericht haben wir bekommen:

Als Lösung für das allerletzte Problem wollten wir uns noch eine Gasflasche kaufen, da wir die in Deutschland gekauften Flaschen nicht mitnehmen durften. Flaschen gibt es überall, aber als Problem entpuppte sich die Verbindung zwischen unser Gasinstallation mit der neuseeländischen Gasflasche. Die Adapter, die ich mir dazu in Deutschland gekauft hatte, passten alle nicht. Wir unternahmen noch ein paar Versuche, um einen Adapter zu kaufen, aber da die Zeit schon sehr weit fortgeschritten war, vertagten wir die Lösung dieses Problems und fuhren wie immer im staugefährdeten Verkehr langsam zurück.

Wir stellten den Rangie auf einen ziemlich weit entfernten Parkplatz ab. Parkplätze sind in Auckland rar und in ein Parkhaus kommen wir nicht hinein. Die Parkautomaten funktionieren übrigens alle papierlos: Man muss als erstes sein Auto-Kennzeichen eingeben, dann die Parkdauer wählen und schließlich bezahlen. Hier und woanders hatten wir aber Problemen, da neuseeländische Kennzeichen immer nur sechs Stellen lang sind und mit SU-MH 2019 nichts anfangen können. Aber SUMH20 geht ja auch.
Mit mehr Erschöpfung als Freude erreichten wir erst nach 19:00 Uhr wieder unser Quartier, und versuchen jetzt, das Ganze zu verarbeiten.

PS: Die App des Auswärtigen Amtes, die ich in meinem Beitrag vom 22.08. erwähnt habe, hat uns übrigens ausführlich sowohl über den Vulkanausbruch als auch über die Überschwemmungen auf der Süd-Insel informiert. Gott sei Dank sind wir von beiden nicht betroffen.

Comments

  1. Frank

    Hallo Moni, hallo Hannes, bin sehr begeistert über euren Blog… ist ja „fast“ so als wäre man mit euch unterwegs… weiter so :). Übrigens: Als Bayer kenn ich ja das bayerische English… :):):)

  2. Münkel Thomas

    Schön, wieder etwas von Ihnen zu hören! Hatte mir wegen des Vulkanausbruchs schon Gedanken gemacht…

    1. Es ist immer wieder schön, wenn andere an unserem Leben und unserem Abenteuern teilhaben. Vielen Dank und Grüße nach Bonn !

      Hannes R.

  3. Doris

    Toll, dass Ihr nun richtig starten könnt mit Rangie…. 🙂
    Ich freue mich auch schon auf Eure Reise…, die wir ja fast live mit-erleben können.

  4. Norbert

    Hallo Ihr Beiden,
    Na dass kann ich mir gut vorstellen, Neuseeland Englisch Slang und euer Ossi Denglisch 😂
    Nee Spass beiseite, freu mich dass ihr Rangie wieder habt. Exot ist aber bestimmt das deutsche Kennzeichen. Wann steht denn jetzt eure erste Nacht in Rangie an? Lieben Gruß aus Wahlscheid Norbert

    1. Hallo Norbert,

      immerhin habe ich es bis zur „West-“ SLP 3332 geschafft 🤔. Wenn in Deutschland jemand Eifeler Platt oder breites Bayrisch spricht, verstehe ich selbst als Deutscher nichts.

      Aber mittlerweile hört man sich ein und bis jetzt gab es auch noch keine größeren Missverständnisse oder Misslichkeiten, weil wir etwas nicht verstanden habe. Zu unserem erste richtigen Campingplatz schreibe ich noch was.

      Tschüß

      Hannes

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert