Banks Peninsula

Nachdem wir gestern ziemlich spät aus dem Zentrum von Christchurch wieder auf den Campingplatz zurückgekehrt sind, musste ich heute früh (Mittwoch, 12.02.2020) nach dem Frühstück erst einmal weiter Blog schreiben. Erst gegen 09:30 Uhr fuhren wir los. Wir warteten noch auf Nachrichten von unserer Autowerkstatt und wollten uns nicht allzu weit von Christchurch entfernen, falls wir noch etwas vor Ort regeln müssen.

Also nahmen wir als erstes die Seilbahn von Christchurch in Angriff, die sich im Süden der Stadt befindet. Da unser Zeltplatz im Nord-Westen lag, mussten wir einmal um die halbe Stadt fahren, bevor wir die Talstation erreichten.

Die Seilbahn führt auf den fast 500 m hohen Mount Cavendish in den Port Hills. Die Seilbahn wurde ebenfalls vom Erbeben 2011 stark beschädigt, konnte aber 2013 wieder in Betrieb genommen werden. Das Wetter war für eine Fernsicht nicht besonders und es waren auch relativ wenige Leute da, wenn ich die Dimensionen der Parkplätze richtig gesehen habe.

Wir kauften uns Karten für die Seilbahn und nach 10 Minuten waren wir bereits auf der Bergstation.

Blick auf Christchurch (theoretisch)

Von hier hat man sowohl Sicht in Richtung Christchurch und die umgebende Ebene (bei Fernsicht auch auf die Südalpen) als auch einen schönen Blick auf die Hügel der Halbinsel Banks Peninsula, unserem heutigen Tagesziel.

Wir liefen einmal um die Bergstation herum, filmten und fotografierten solange die Sicht wenigstens noch halbwegs gut war.

Blick auf Lyttelton und den „Golden Harbour“

Nach einer kurzen Pause fuhren wir mit der Seilbahn wieder hinunter und stiegen in unser Auto. Die Fahrt führte entlang des Hafens von Lyttelton auf einer malerischen, kurvigen Straße mit vielen tollen Aussichten.

Später stieß sie auf einen Highway, der uns in die Mitte der Halbinsel mit dem Hafen von Akaroa führte. Zuerst einmal mussten wir aber hinauf auf den Bergkamm. Dabei kamen wir durch das kleine Dorf Little River. Hier hatten sich offensichtlich ein paar kreative Köpfe niedergelassen, denn es gab einiges zu sehen, wie z.B. die Silo-Unterkünfte … zumindest von außen eine pfiffige Idee.

Es gab auch eine Galerie, mehrere Kunst- bzw. Andenkenläden und die schön hergerichteten Reste einer alten Eisenbahnstation.

Wir fuhren weiter zum Pass hinauf und hatten dann einen spektakulären Blick in das Innere des ehemaligen Kraters, der allerdings schon mehrere Millionen Jahre erloschen ist. Auch die Bucht von Akaroa (Akaroa Harbour) ist ein ehemaliger Krater.

Wir genossen die Aussicht und das schöne Wetter und fuhren danach hinunter ans Meer. Wir hatten zwei Zeltplätze im Auge, aber bereits der erste in Duchauville gefiel uns gut, so dass wir dort Halt machten. Der Platz war mehr als großzügig und wir packten unsere Sachen aus.

Zwischenzeitlich bekamen wir die E-Mail mit weiteren Informationen zu unserer Reparatur. Wir bekommen eine Rechnung für die notwendigen Ersatzteile, müssen sie bezahlen und dann werden sie erst bestellt. Also werden wir wohl die nächsten 2..3 Wochen noch so rumfahren müssen, können aber wenigstens unsere Reiseplanung entsprechend einrichten. Den weiteren Nachmittag relaxten wir noch in der Sonne und sogar abends konnten wir noch eine ganze Weile draußen sitzen.

Heute ( Donnerstag, der 13.02.2020 ) hatten wir Zeit, wir wollten in das Dorf Akaroa, dass sehr sehenswert sein soll. Nach dem Frühstück fuhren wir los und schon nach 15 Minuten Autofahrt waren wir da. Auf Maori heisst Akaroa „Kāi Tahu“ für „Langer Hafen“. Akaroa ist französisch geprägt und fördert diese Traditionen noch heute. Hintergrund sind die Ursprünge der Besiedlung dieser Gegend. Im Jahr 1838 ließ sich der französische Kapitän eines Walfangschiffes, Jean François L’Anglois, mit einer Anzahlung Land auf der Banks Peninsula von den ortsansässigen Māori reservieren. Zurück in Frankreich warb er für die Ansiedlung in der Bucht. Am 18. August 1840 erreichten 63 Siedler, darunter auch einige Deutsche, die Halbinsel. Allerdings wurde 6 Tage vor ihrer Ankunft mit der Einfahrt des Kriegsschiffes HMS Britomart hier die englische Flagge gehisst. Die Franzosen blieben aber trotzdem und gründeten hier Akaroa.

Das kleine Dorf mit reichlich 600 Einwohnern ist vor allem touristisch geprägt. Es gibt viele Restaurants, Läden, Unterkünfte verschiedenster Art und eine ganze Menge Angebote für verschiedenste Aktivitäten: Segeln, Seekajak fahren, mit den kleinen Delphinen schwimmen, Pinguine besuchen, Wandern, Fahrrad fahren etc. Leider war die Brutzeit der Pinguine schon vorbei und die Pinguine bereits wieder im offenen Meer unterwegs.

Zuerst gönnten wir uns einen Cappuccino.

Aber wir wollten sowieso keine organisierte Tour unternehmen, sondern zuerst durch das Dorf schlendern und dann eine Rundfahrt über die Halbinsel auf der Summit Road unternehmen. Wie der Name schon sagt schlängelt sich die Summit Road entlang des Kammes der ehemaligen Caldera.

Hier ein paar Eindrücke vom Dorf:

Das Grand Hotel

Wir aßen in einem Café nur ein Sandwich zu Mittag und fuhren dann los.

Die Summit Road entpuppte sich als eine Straße mit tollen Eindrücken. Immer wieder blieben wir quasi mit offenem Mund stehen und genossen die fantastischen Ausblicke. Die Fahrerei war zwar ziemlich anstrengend, da es ein ständiges Auf und Ab auf sehr engen Straßen war, aber es lohnte sich, zudem das Wetter immer besser wurde.

Auch hier ein paar Impressionen.

Abstecher zur Okains Bay mit….
… mit einem wunderschönen altmodischen Laden.

Wir haben viel länger gebraucht, als wir uns ursprünglich vorgenommen hatten. Falls jemand von den Lesern des Blogs jemals in diese Gegend kommt, unbedingt diese Tour unternehmen (bei schönem Wetter).

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