Aktualisierung am 25.03.2020
Eigentlich wollte ich heute einen normalen Blog-Beitrag über die letzten Tage schreiben: Wir sind von Christchurch über Timaru und Oamaru in Dunedin angekommen und haben hier schon zwei Tage verbracht. Aber die Ereignisse der letzten 3…4 Tage rund um Corona haben schlagartig alles verändert.
Am 21.03.2020 hat die Regierung einen 4-Stufen-Plan veröffentlicht und auch gleich die Stufe 2 ausgerufen. Das bedeutet (dazu siehe auch unten die Informationen der deutschen Botschaft):
- Four-stage alert system for Covid-19 announced
- New Zealand moved up to Covid-19 alert level 2 – reduce contact
- New Zealanders over 70 and those with certain medical conditions told to stay at home as much as they can to reduce risk of contact with the virus. There are 528,000 people aged 70-plus in New Zealand
- Workplaces to implement plans to reduce person-to-person contact, including work from home where possible
- Limit all non-essential domestic travel
Nachdem vorgestern (22.03.2020) die Anzahl der Corona-Fälle in Neuseeland in die Höhe geschnellt war, wurde der Ruf nach verschärften Maßnahmen immer lauter.

Gestern wurde dann die 3. Stufe des Plans ausgerufen und gleichzeitig die Erhöhung auf die Stufe 4 ab Mittwoch für mindestens 4 Wochen. Damit kommt es auch hier zum Lock-Down:
Alert level 4 – eliminate
It’s likely that the disease is not contained
RISK ASSESSMENT:
- Sustained and intensive transmission
- Widespread outbreaks
RANGE OF MEASURES:
- People instructed to stay at home
- Educational facilities closed
- Businesses closed except for essential services (ie: supermarkets, pharmacies, clinics and lifeline utilities)
- Rationing of supplies and requisitioning of facilities
- Travel severely limited
- Major reprioritisation of health services
Gestern konnten wir noch auf einen Campingplatz fahren und haben dann lange überlegt, welche Optionen wir für die nächsten 4 (oder mehr?) Wochen haben. Wir haben über alles Mögliche nachgedacht: schnell nach Auckland fahren, um dort die Ereignisse abzuwarten, den Camper in Neuseeland stehen lassen und erst einmal nach Deutschland fliegen, versuchen den Camper nach Südafrika oder Südamerika zu verschiffen, versuchen weiter zu fahren um zu sehen, wie weit wir kommen, ein Hotel, Motel, Ferienwohnung oder ähnliches anzumieten, …
Je mehr wir überlegten, desto mehr schälte sich als einzige Variante heraus, für die voraussichtlich 4 Wochen weg von der Straße zu kommen und hier eine – bezahlbare – Unterkunft zu suchen. Obwohl ich kein Freund vom Geschäftsmodell von Airbnb bin, in dieser Situation scheint es eine vernünftige Lösung zu sein. Daher haben wir gestern Abend ein Apartment für vorerst eine Woche gebucht. Damit haben wir erst einmal eine Unterkunft und müssen nicht mit unserem Camper herumkurven. Im Übrigen soll auch der Fährverkehr unter den o.a. Restriktionen zwischen der Süd- und der Nordinsel geregelt werden. Wir kommen also im Moment nicht mal theoretisch zurück auf die Nordinsel.
Zudem gibt es die ersten Straßensperren, die von einzelnen Communities z.B. im Far North oder auch auf der Südinsel in Richtung Milford, eingerichtet wurden, um Touristen an der Weiterfahrt zu hindern, also eine Art Selbstjustiz.
Aktualisierung: Gestern (24.03.2020) sind wir am frühen Nachmittag zu unserem AirBnB-Apartment gefahren. Wir konnten ohne Probleme einziehen und auch unser Camper hat einen schönen Standplatz gefunden. Die Gastgeberin war sehr freundlich und wir haben vereinbart, dass wir Ende der Woche entscheiden, ob wir weiter verlängern. Grundsätzlich ist das kein Problem, weil alle anderen Gäste absagen mussten.






Hier zum Lesen noch die Information der deutschen Botschaft in Wellington zum Thema:
Coronavirus / Covid-19: Informationen für Reisende
Update: Rückholaktion für deutsche Touristinnen und Touristen aus Neuseeland
Die Bundesregierung hat eine Rückholaktion für deutsche Touristen angekündigt und dazu die Website www.rueckholprogramm.de eingerichtet. Bitte registrieren Sie sich dort, wenn Sie keine Möglichkeit der Rückkehr nach Deutschland mehr haben.
Weiteres Vorgehen:
1. Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen auf der Website der Deutschen Botschaft wellington.diplo.de und in den Auftritten der Botschaft in den Sozialen Medien. Dort finden Sie auch die Erreichbarkeiten des Krisenstabes vor Ort.
2. Allgemeine Informationen und die Antworten auf häufig gestellte Fragen zur weltweiten Reisewarnung und der Rückholaktion finden Sie hier: diplo.de/rueckholaktion
Allgemeine Hinweise der Deutschen Botschaft Wellington zu Covid-19
(Stand: 23. März 2020, 20:00Uhr NZST)
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Botschaft Wellington bittet um Verständnis, dass wir Ihnen aufgrund der besonderen Dynamik der Entwicklung sowie der Vielzahl an Anfragen derzeit nur allgemeine Hinweise geben können.
Die neuseeländische Regierung hat am 23. März 2020 14 Uhr (NZST) die „Stufe 3“ (erhöhtes Risiko eines unkontrollierten Covid-19-Ausbruchs) des vierstufigen neuseeländischen Covid-19-Notfallplans ausgerufen. Das bedeutet, dass alle nichtessentiellen öffentlich zugänglichen Einrichtungen in Neuseeland (v.a. Cafés, Restaurants, Fitnessstudios, Museen, etc.) zu schließen sind. Öffentliche Veranstaltungen sind untersagt. Der öffentliche Personenverkehr steht nur noch Personen zur Verfügung, die in essentiellen Berufen tätig sind.
Ab dem 26. März 2020 (NZST) gilt die – höchste –„Stufe 4“ (unkontrollierter Covid-19- Ausbruch ist wahrscheinlich). Folge: grundsätzliche Pflicht zur häuslichen Isolation für jedermann (kompletter sog. „Lock-Down“). Sämtliche Geschäfte werden geschlossen. Ausgenommen davon sind nur essentielle Einrichtungen wie Supermärkte, Apotheken etc., die dauerhaft geöffnet bleiben. Dies gilt für vier Wochen.
Die Reisemöglichkeit an einem Flughafen zur Ausreise aus Neuseeland soll ungeachtet dessen weiterhin möglich sein.
Informationen für Touristen die sich bereits in Neuseeland aufhalten hier.
Die deutsche Botschaft ist daher bis auf Weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen. Eine persönliche Vorsprache ist nur noch in besonders begründeten Ausnahmefällen und mit gesonderter Termin-Vereinbarung möglich.
Eine Einreise nach Neuseeland ist seit dem 20. März 2020 grundsätzlich nicht mehr möglich, der Transit über Neuseeland ist – auch von den pazifischen Staaten – nur noch stark eingeschränkt. Beachten Sie hierfür die jeweils aktuellen Informationen auf der Website von Immigration New Zealand sowie die „Ergänzenden Hinweise“ (siehe unten).
Leider können wir Ihnen derzeit nur raten, dass Sie, wenn Sie können, so bald wie möglich nach Deutschland zurückfliegen, ansonsten die weitere Entwicklung beobachten. Die Botschaft kann nicht vorhersagen, wie sich die Situation entwickeln wird. Das gilt insbesondere, wenn Sie sich derzeit auf einer der pazifischen Inseln befinden.
Die Botschaft wäre dankbar, wenn Sie angesichts der massiv gestiegenen Zahl von Anrufen darauf verzichten würden, die Botschaft mit der Bitte um Auskünfte zu Flugverbindungen zu kontaktieren. Aktuelle Informationen über Flugverbindungen können Sie auch auf der Website der IATA abrufen.
Die Bundesregierung hat eine Rückholaktion für deutsche Touristen eingeleitet. Das Auswärtige Amt und die Botschaft Wellington arbeiten mit Hochdruck an einem Rückholprogramm für gestrandete deutsche Reisende. Gleichwohl rät das Auswärtige Amt nach wie vor ausdrücklich dazu, die Rückreise – wo immer es noch möglich ist – selbstorganisiert anzutreten und sich nicht auf die Rückreiseaktion zu verlassen (die nicht kostenfrei sein wird). Nähere Informationen hierzu finden Sie hier. Beachten Sie auch die FAQ des Auswärtigen Amts hierzu.
Für diese Rückholaktion hat das Auswärtige Amt die gesonderte Website www.rueckholprogramm.de eingerichtet. Bitte registrieren Sie sich in jedem Fall und unverzüglich (aber bitte nur einmal) dort, wenn Sie keine Möglichkeit der Rückkehr nach Deutschland mehr haben. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte den „Ergänzenden Hinweisen“ (siehe unten).
Bitte registrieren Sie sich auch in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts ELEFAND. Weitere Informationen dazu finden Sie hier. Wegen der aktuell äußerst hohen Nutzung dieser “ELEFAND„-Liste kann es derzeit zu technischen Überlastungs-Störungen bei der Registrierung kommen. Die Botschaft kann die Registrierung nicht für Sie übernehmen. Bitte versuchen Sie es im Falle der Überlastung des Systems später erneut.
Hinweise zur obligatorischen 14-tägigen Selbstisolation finden Sie auf der Homepage des neuseeländischen Gesundheitsministeriums. Verstöße gegen die Verpflichtung zur „self-isolation“ werden lt. Auskunft der neuseeländischen Behörden streng bestraft (u.U. droht Abschiebung, Inhaftierung oder Geldstrafen).
Halten Sie sich bereits in Neuseeland auf und haben Fragen im Hinblick auf Ihren Aufenthaltsstatus in Neuseeland, kontaktieren Sie bitte ebenfalls Immigration New Zealand. Sollte sich abzeichnen, dass Sie aufgrund ausfallender Flugverbindungen länger in Neuseeland bleiben müssen als das neuseeländische Visum es Ihnen erlaubt, müssen Sie rechtzeitig vor Ablauf Ihres Visums einen Antrag auf Verlängerung stellen. Der Antrag ist online zu stellen. Nach den der Botschaft vorliegenden Informationen ist davon auszugehen, dass angesichts der aktuellen Lage über solche Anträge großzügig entschieden wird, wenn sie rechtzeitig vor Gültigkeitsablauf des Visums gestellt werden. Die Verlängerung ist nicht kostenlos, sondern es fallen die üblichen Gebühren an.
Sollten Sie Symptome einer Erkrankung mit Covid-19 feststellen, gehen Sie bitte keinesfalls direkt zum Arzt, sondern kontaktieren Sie umgehend die kostenfreie Healthline des neuseeländischen Gesundheitsministeriums, erreichbar unter 0800 358 5453 (wenn Sie sich in Neuseeland aufhalten) oder 0064 9 358 5453 (wenn Sie sich außerhalb von Neuseeland aufhalten).
Bitte beachten Sie auch die Website zu Covid-19 der neuseeländischen Regierung, abrufbar hier. Weitere Informationen finden Sie auch beim neuseeländischen Arbeitsministerium, abrufbar hier.
In unaufschiebbaren Notfällen erreichen Sie die Botschaft Wellington auch außerhalb der Geschäftszeiten und zwar täglich bis 24:00 Uhr unter folgender Bereitschaftsdienst-Telefonnummer: 021 651 987 bzw. aus Deutschland 0064 21 651 987. Bitte beachten Sie, dass der Bereitschaftsdienst der Botschaft Wellington keine Visafragen beantworten kann. Die Botschaft wäre dankbar, wenn Sie angesichts der aktuellen massiv gestiegenen Zahl von Anrufen darauf verzichten würden, den Bereitschaftsdienst mit der Bitte um Auskünfte zu Flugverbindungen zu kontaktieren. Bitte beachten Sie zudem, dass die Botschaft Wellington keine finanzielle Hilfe für von Reisebeschränkungen Betroffene bereitstellen kann.
Bleiben Sie gesund!
Wir drücken ganz fest die Daumen und hoffen, dass sich die Lage bald bessert.
Bleiben Sie gesund!
Vielen Dank für die Wünsche !
Ich hoffe, wir können in einem halben Jahr oder einem Jahr auf das Ganze als Abenteuer zurück blicken. Aber jetzt heißt es erst einmal warten …
Hannes
Wir hoffen,dass sie gut zurecht kommen und bleiben sie gesund.unsere Kinder haben uns Quarantäne verordnet.werden aber bis zur Wohnungstür liebevoll versorgt.Der Neue Markt ist menschenleer und ganz ungewohnt ruhig. Heute scheint die Sonne und wir können auf der Terasse Sonne tanken.Wir wünschen alles alles Gute Uschi Alscher
Liebe Familie Alscher, vielen Dank für die guten Wünsche. Wir freuen uns sehr, dass es Ihnen gut geht und Sie versorgt sind. Wir denken oft an Deutschland und hoffen, dass es für alle bald eine gesunde “Zeit nach Corona” gibt. Ja, nutzen Sie den Sonnenschein auf Ihrem Balkon … Vitamin D ist sehr wichtig! Wir üben uns in Gelassenheit und haben die berechtigte Hoffnung, dass vielleicht in 3 Wochen die ersten Zeltplätze wieder öffnen … dann versuchen wir sofort eine Weiterreise. Wir müssen uns beeilen, denn der Winter steht vor der Tür …
Alles Gute für Sie und Ihre Familie! Viele Grüße aus Neuseeland