Lock Down – Woche 5

Für uns hat sich seit dem letzten Blog-Beitrag eigentlich nichts verändert. Wir sitzen immer noch in einem Apartment und harren der Dinge, die sich hoffentlich irgendwann einmal ändern werden.

Natürlich haben sich trotzdem ein paar Sachen verändert: Wir sind am Mittwoch vergangener Woche umgezogen und haben uns in dem neuen Quartier eingerichtet. Es ist moderner und besser eingerichtet als das vorhergehende. Da absehbar ist, dass wir noch mindestens 14 Tage hierbleiben müssen, haben wir bereits am Sonntag bis zum 12. Mai verlängert.

Der Lock Down auf der Stufe 4 („Level 4“) war nach dem Feiertag am Montag, als nachgefeierter freier Tag zum ANZAC-Day, zu Ende und seit heute (Dienstag) 00:00 Uhr gilt das Level 3. Leider bringt es uns erst einmal gar nichts, denn private Autofahrten sind ohne triftigen Grund nach wie vor verboten und die Campingplätze haben auch noch nicht geöffnet. Für die Neuseeländer bringt es etwas Erleichterung, denn viele Firmen können wieder öffnen, wenn sie die Sicherheitsregeln, insbesondere die Abstandsregeln, einhalten können. Trotzdem sollen alle, die es können, weiterhin im Homeoffice arbeiten. Shops und Restaurants können öffnen, wenn sie kontaktlosen Publikumsverkehr ermöglichen können. Also haben alle aufgemacht, die ihr Geschäft irgendwie auf Online-Bestellungen und Take-Away umstellen konnten. Bei McDonalds haben sich am Drive-In gleich mal lange Schlangen gebildet.

Und endlich darf auch wieder (beschränkt) gejagt werden. Dies schien einer der wichtigsten Einschränkungen für die Neuseeländer gewesen zu sein. Sogar die offizielle Eröffnung der Entenjagd musste auf mindestens Mitte Mai verschoben werden, quasi ein Sakrileg. Einen interessanten Artikel mit Bild findet man hier.

Die Premierministerin hat am Montag in ihrer Pressekonferenz einen vorsichtig optimistischen Ausblick gegeben. Einen Bericht dazu hat auch der Spiegel veröffentlicht. Letztlich werden Einschränkungen, insbesondere für ausländische Touristen aber solange bestehen bleiben, bis ein Impfstoff verfügbar ist. Auf jeden Fall will die Regierung am 11. Mai entscheiden, wie es weiter geht. Bis dahin soll auch klar definiert werden, was unter Level 2 und Level 1 möglich ist. Auch der nationale Notstand ist übrigens weiter gültig.

Die Zahlen für Neuseeland sind sehr niedrig, in den letzten Tagen pendelt die Zahl der Neuerkrankungen zwischen 9 und 3. Dabei wird aber immer zwischen „bestätigten“ und „wahrscheinlichen“ Fällen unterschieden. Die „wahrscheinlichen“ werden dann wieder aus der Statistik gerechnet, wenn sie sich als falsch herausstellen. Das führte gestern dazu, dass die 6 wahrscheinlichen Fälle von vorgestern, die keine waren, gegen die 5 neuen Fälle gerechnet wurden und damit als neue Fälle eine -1 in der Statistik auftaucht, also eine negative Zahl. Gleichzeitig sinkt die Anzahl der aktiven Fälle gleichmäßig auf jetzt 239 (in ganz Neuseeland!). Interessant ist, dass sich Neuseeland mit Australien vergleicht und natürlich viel besser abschneidet als Australien.

Für uns ist wichtig, dass es tatsächlich Regierungsgespräche gibt, wie man die Grenze zwischen Australien und Neuseeland im Sinne eine „gemeinsamen Blase“ wieder öffnen kann.

Ansonsten hat sich an unserem schon mehrmals beschriebenen Tagesablauf nichts geändert. Nur die Tage werden merklich kürzer, das Laub verfärbt sich und fällt langsam von den Bäumen. Der Radius um unsere Unterkunft, den wir zu Fuß erkunden können, bleibt beschränkt. Leider gibt es auch keine Möglichkeit, sich irgendwo Fahrräder auszuleihen.

Noch ein paar Bilder von unseren Spaziergängen …

und noch Passendes aus unserem Archiv:

und passend zu Dunedin die Rückseite eine Craft-Beer-Flasche:

PS: Auf dem Beitragsbild sind die „Backenzähne der Hafenmündung“ in Dunedin („Harbour Mouth Molars“). Nach dem Motto, da haben die Umstände uns ein paar Zähne gezogen….

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