Nachdem wir gestern relativ zeitig auf dem Campingplatz angekommen und froh waren, bei dem Dauerregen noch eine kleine Kabine zu bekommen, hatten wir nicht mehr viel Lust, etwas zu unternehmen. Wegen des Regens unternahmen wir nur noch einen kleinen Spaziergang durch Whakatane. Trotz des miesen Wetters machte die kleine Stadt einen angenehmen Eindruck auf uns. Etwas moderner und touristischer als die meisten anderen Kleinstädte, die wir besucht hatten.
Abends prasselte der Regen auf unser Wellblechdach und wir konnten uns abends wenigstens dank schnellem Internet wieder mal einen Film aus der ARD Mediathek ansehen.
Heute (Donnerstag, 16.07.2020) war der Tag, weswegen wir überhaupt hier waren: Um 11:30 Uhr hatten wir unseren Termin im Ärztehaus „the doctors. total health“.

Wir waren pünktlich da, wurden freundlich empfangen. Die Unterlagen der neuseeländischen Immigration, die wir mühevoll ausgefüllt hatten, wollten sie nicht haben, dafür wurde erst einmal ein „Passbild“ mit dem Smartphone gemacht.

Nach ein paar Minuten nahm uns beide eine Schwester in Empfang und dann ging es Schritt für Schritt:
- Puls- und Blutdruck messen
- Wiegen (die Waage war freundlich zu mir und auch zu Moni 😉 )
- Körpergröße messen
- Augenprüfung (ablesen von Buchstaben/Zahlen von einer Tafel)
- Abgabe einer Urinprobe
Danach ging es getrennte Wege. Ich ging zu einem asiatisch/chinesisch aussehenden Arzt, Moni zu einer indisch aussehenden Ärztin. Das Programm war das Gleiche:
- Abfragen zu Vorerkrankungen, Operationen, Medikamenten u.ä.
- Körperliche Untersuchungen (Rumpf, Augen, Ohren, …)
- Kleinere gymnastische Übungen
- Da wir beide über 65 sind, ging es noch zu einer Art Demenz-Test:
– merken von Begriffen
– wer sind wir, wo sind wir und zu welcher Zeit sind wir hier
– eine Schreibübung
– Kopieren/Zeichnen von geometrischen Figuren
– u.ä.
Ich war nach 50 Minuten fertig, bei Moni hat es etwas länger gedauert, da die ganze Prozedur natürlich in Englisch ablief, was für sie nicht so einfach war und ich sie dann zum Schluss noch deswegen unterstützt habe. Und Moni hatte zusätzlich eine Brustuntersuchung. Aber dann hatten wir es geschafft und bekamen die Überweisung in ein Labor zur Blutentnahme und für die Terminvereinbarung für ein Röntgenbild des Brustkorbes. Das Laboratorium zur Blutentnahme war nur ca. 200 m entfernt.

Wir meldeten uns an und dann kam die erste Überraschung: Wir mussten nochmals je 100 NZ$ für die Blutprobe löhnen, zusätzlich zu den je 300 NZ$ die wir ja schon bezahlt hatten. Nachdem die Ärztin/Schwester (?) mir das Blut abgenommen hatte, fiel ihr auf, dass in den Überweisungen unsere Namen als „RAMISCH“ geschrieben waren und nicht wie im Englischen üblich als „RAEMISCH“. Offensichtlich hatte im Ärztehaus jemand bei der Aufnahme in den Pass geschaut und dort anstelle von „RÄMISCH“ halt „RAMISCH“ gelesen. Nun ging es nicht mehr weiter. Nach einigen Diskussionen rief die Labor-Ärztin im Ärztehaus an, erklärte ihnen den Sachverhalt und sagte uns dann, dass das Ärztehaus mit der Immigration Kontakt aufnimmt, wie weiter zu verfahren sei. Wir mussten fast eine ¾ Stunde warten, ehe die positive Nachricht kam, dass die Immigration offensichtlich gesagt hat, dass die Daten im Ärztehaus geändert werden können und sie eine neue Überweisung für das Labor und auch für das Röntgen ausstellen sollen. Die neue Überweisung musste dann an das Labor per Fax gesandt werden, da sie dort keinen Computer haben (!!!). Aber es ging wenigstens weiter. Nachdem auch Moni ihre Blutprobe abgegeben hatte, gingen wir zur Röntgenpraxis. Offensichtlich hatte das Ärztehaus bereits dort angerufen und gesagt, dass die Überweisungen fehlerhaft sind, denn die Annahme wusste Bescheid. Unsere Daten wurden dort (hoffentlich) richtig aufgenommen und für morgen 14 Uhr der Termin zum Röntgen vereinbart. Und uns wurde angekündigt, dass das morgen weitere 160 Nz$ pro Person kostet!
Danach war es fast 15:00 Uhr, wir hatten Hunger und gingen schnell in einen Asia-Imbiss. Leider wieder keine gute Wahl…
Danach liefen wir erst einmal zum Campingplatz und ließen die Aufregung etwas abklingen. Wir machten noch einen längeren Spaziergang, da es eine kleine Regenpause gab. Ziel war wieder einmal eine Craft-Beer-Brauerei. Allerdings hatte ich mich in der Entfernung etwas verschätzt, so dass wir länger als geplant unterwegs waren und die Sonne bald hinter dem Horizont verschwand.

Daher tranken wir nur ein kleines Bier – ich: Kölsch (!!), Moni: Stout.

Am Whakatane-Fluss liefen wir in der zunehmenden Dämmerung zurück zum Campingplatz. Wir waren zufrieden mit uns, morgen noch der hoffentlich kurze Röntgentermin, dann müssen wir abwarten, ob und wann unsere Visumverlängerung kommt.
Der heutige Termin für die Röntgenuntersuchung (Freitag, 17.07.2020) war erst 14:00 Uhr, so dass wir vormittags noch in Ruhe einkaufen wollten. Es hatte die ganze Nacht geregnet und es regnete noch immer. Schlimm hat es diese Nacht vor allem die Coromandel-Halbinsel getroffen (wieder mal), dort gab es neben viel Regen auch Sturm: es waren viele Bäume umgestürzt. Dadurch gab es eine Menge Stromausfälle und auch einige Strassen mussten gesperrt werden.
Kurz bevor wir zum Einkaufen losfuhren, bekam ich eine SMS von der Apotheke in Palmerston North, wo ich die erste Charge meine Medikamente abholen konnte. Nunmehr sollte ich die zweite Charge abholen. Ich hoffte, dass in der entsprechenden Filiale hier in Whakatane erledigen zu können. Zur Erinnerung, die Apotheke hatte mir quasi monatsweise ein Rezept ausgestellt.
Nachdem wir im Supermarkt einkaufen waren, fuhren wir zur Apotheke und wieder einmal wurden wir überrascht: Obwohl es die gleiche Apotheken-Kette war, konnten sie das Rezept nicht einlösen. Einzige Lösung: das Rezept musste von einem hiesigen Arzt neu ausgestellt werden :-(( .
Nach kurzer Überlegung beschlossen wir, wieder in das Ärztehaus zu fahren, wo wir gestern schon waren. Ich erklärte der Frau am Empfang meine Anliegen. Sie erkannte mich von gestern wieder und verstand auch wo es klemmte. Sie machte dann eine Kopie des Rezeptes und versprach mir, bis spätestens Montag ein neues Rezept ausstellen zu lassen und wollte mir eine E-Mail schicken. Ich bin gespannt, ob das klappt …
Nach dem Mittagessen ging es dann in die Röntgenklinik.

Wieder einmal Aufregung, denn man fand unseren Termin nicht. Letztlich stellte sich heraus, dass der Termin für gestern eingetragen wurde. Nachdem das geklärt war, ging es relativ schnell. Zuerst durfte ich in die Kabine, dann Moni. Nach einer halben Stunde waren wir fertig und dann durften wir wieder löhnen: für uns beide zusammen 320 Nz$ (~160€).
Viel konnten wir an diesem Nachmittag nicht mehr unternehmen. Wir haben noch einen Ausflug nach Opohe gemacht. Der Opohe Beach ist der beliebteste Strand Neuseelands.

Wir haben uns den Strand angesehen und eigentlich nichts besonderes gefunden. Vielleicht lag es auch an der Jahreszeit.

Zumindest war die gesamte Opohe-Halbinsel gespickt mit sehr gut aussehenden Ferienhäusern, Motels und Appartments.

Im Sommer wird es hier sicherlich sehr voll sein. Mittlerweile hatte es wenigstens zu regnen aufgehört und wir können vielleicht morgen etwas unternehmen.