Den heutigen Tag (Sonntag, 30.08.2020) wollten wir für eine Wanderung nutzen.

Ich hatte mir in der Touristeninformation zwei, drei Prospekte geben lassen, aber so richtig konnte man nicht einschätzen, wie es vor Ort wirklich ist.

Wir fuhren ein paar Kilometern bis zum Parkplatz am Eingang des Waiorongomai Valleys und waren erst einmal überrascht: wir waren nicht die Einzigen, sondern es standen noch einige andere Autos hier. Die Wege waren alle im Zusammenhang mit einem ehemaligen Goldabbau-Gebiet entstanden und wir konnten im Laufe der Wanderung noch viele Überbleibsel aus dieser Zeit sehen.

Wir nahmen den „Low Level Loop Track“, das klang einfach. Der Weg führte am Rande eines tiefen Tales am Berg entlang langsam nach oben.

Der Weg teilte sich schließlich und wir liefen den „Water Race Track“ weiter (bis zum Punkt 8 auf der Karte).

Nach 1 1/2 Stunden standen wir dann vor einem kleinen Flüsschen, das wahrscheinlich aufgrund des Regens der letzten Wochen sehr viel Wasser führte und wir überlegten, ob wir den Fluss durchwaten sollten. Wir beschlossen, den Weg bis zur Weggabelung zurück zu gehen und einen anderen Weg zu versuchen. Wir erreichten dann den „Butlers Incline“, die Talstation einer Bahn, die während der Goldzeiten das goldhaltige Gestein nach unten gebracht hat (Punkt 6).

Die Bahnstrecke war gut erhalten und führte mit 25% Steigung (!!) nach oben bzw. nach unten. Der Weg führte zwischen den Bahnschwellen direkt nach oben – eine schweißtreibende Angelegenheit. Das waren ca. 150 Höhenmeter am Stück.



Oben machten wir erst mal Mittagspause und liefen dann auf dem „High Level Pack Track“ im weiten Bogen langsam wieder hinunter. Auf dem Weg hatten wir einige schöne Ausblicke.



Nachdem wir am Parkplatz eine kurze Pause eingelegt hatten, fuhren wir nach Te Aroha zurück um zu sehen, ob wir in den Thermalbädern Platz finden. Aber die Spa’s sind nur online buchbar und daher waren alle Spa’s besetzt. Bis 19:00 Uhr wollten wir nicht warten. Also suchten wir noch kurz den Mokena Geysir, den einzigen Kaltwasser Soda-Geysir der südlichen Hemisphäre. Aber wir sahen nichts. Später lasen wir, dass er nur aller ca. 40 Minuten aktiviert wird. Schade.

Also machten wir nur noch einen kurzen Spaziergang durch die Stadt und fuhren dann auf den Campingplatz zurück. Das Wetter war eigentlich schön, sogar die Temperaturen stiegen auf 18°C. Wir stellten die Stühle raus und versuchten auch, den Camper so gut wie möglich durchzulüften. Langsam scheint der Frühling anzukommen. Übermorgen ist ja schon der meteorologische Frühlingsanfang.
Der heutige Tag (Montag, 31.08.2020) war voller Überraschungen. Eigentlich wollten wir gemütlich nach Thames weiterfahren, da uns der Campingplatz in Te Aroha zwar von der Lage her gefiel (die Bergkulisse im Hintergrund war schön), aber die Sanitäranlagen waren heruntergekommen und die Dauercamper, die hier wohnten, waren ein gewöhnungsbedürftiges Volk. Von Thames aus kann man eine ganze Reihe von Ausflügen unternehmen.
Als erstes bekam ich morgens zwei E-Mails von der Immigrationsbehörde für Moni und mich, dass wir nunmehr temporäre Visa haben, die maximal 6 Monate gültig sind, sofern nicht eher über unseren eigentlichen Antrag (der ja nur für knapp 5 Monate beantragt war!!!) entschieden wird.

Von einem anderen Deutschen hatten wir gehört, dass die Immigrationsbehörde hoffnungslos überlastet ist. Na ja, auf jeden Fall ist unser Status geklärt und wir brauchen uns darüber erst mal keine Sorgen mehr machen.
Kurz nach dem Frühstück kam noch die E-Mail, dass wir unser Carnet de Passages in Auckland abholen können. Wir machten für Morgen einen Termin fest und waren froh, dass dann erst einmal alle aktuellen Formalitäten erledigt sind.
Da Thames schon ein bisschen in Richtung Auckland liegt, fuhren wir dann los. In Matatoki machten wir einen kurzen Stopp in einer Käserei mit angeschlossenem Café, aber das Käse-Angebot war nicht sehr üppig.


Also fuhren wir weiter nach Thames, spazierten durch das kleine Städtchen und gingen in ein Thai-Restaurant zum Mittagessen. Die typischen Häuser an einer neuseeländischen Straße…



Der geplante Campingplatz lag etwas nördlich. Aber als wir ankamen, war die Rezeption noch geschlossen und der Platz machte auf uns einen sehr schlechten Eindruck. Also entschlossen wir uns kurzfristig zur Weiterfahrt in Richtung Auckland. Ziel war das Dörfchen Ramarama. Das waren zwar etwa 80 km, aber wir konnten zügig fahren.

Der Platz war OK. Wir setzten noch einmal die Kabine ab, die sich in den letzten Wochen etwas verschoben hatte und setzten sie neu auf.

Dann entspannten wir erst mal und machten die ersten Pläne, was wir noch machen können, wenn wir keine Termine mehr haben.
Da der heutige Termin (Dienstag, 01.09.2020) beim neuseeländischen Automobilclub AA erst um 11:00 Uhr war, konnten wir uns morgens Zeit lassen. Wir rollten mit dem morgendlichen Verkehr in Richtung Auckland und waren schon gegen 09:30 Uhr in Auckland. Wir fanden diesmal auf Anhieb einen Parkplatz in der Nähe des Hafens. Mittlerweile kennen wir uns ja aus!

Wir versuchten, den zuständigen Mitarbeiter telefonisch zu erreichen, aber es ging nur die Mailbox an. Also schlenderten wir noch ein bisschen durch die Innenstadt, tranken Kaffee und waren kurz vor 11:00 Uhr wieder beim AA.

Wegen Lock Down Level 2,5 (das ist das verschärfte Level 2 mit Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr sowie für Berufe mit Publikumskontakt) durften wir nicht in das Büro ganz oben im Gebäude, sondern der Mitarbeiter brachte uns das Carnet nach unten.

Wir bedankten uns und gingen erst mal Mittagessen.

Nach langer Zeit hatten wir keine richtigen offenen oder zu klärenden Probleme mehr, sondern können die Reise in den Frühling planen. Schließlich ist heute auch noch meteorologischer Frühlingsanfang.

Ursprünglich wollten wir unsere Reise südlich von Auckland fortsetzen, aber wir beschlossen doch noch weiter nach Norden zu fahren. Soviel offene Punkte/Sehenswürdigkeiten gibt es da zwar nicht mehr, aber das Wetter ist dort potentiell noch einmal etwas besser. Wir fuhren auf kleineren Straßen und nicht auf der Autobahn bis Orewa, kauften noch etwas ein und stellten dann den Camper auf einen schönen Campingplatz direkt am Meer ab. Mal sehen wie wir die nächsten Monate noch gestalten können.

Hallo Herr Rämisch,
Ihre Blog ist einfach wunderbar👍. Ich hoffe, dass Sie und Ihre Frau noch lange reisen werden und sie mir/uns weiterhin schöne Geschichten schreiben werden.
Ganz liebe Grüße aus dem Ruhrpott
Dirk M.
Vielen Dank für das dicke Lob! Wir werden weiter „dran“ bleiben.
Bleiben Sie gesund !
Liebe Grüße aus Orewa / Neuseeland
Hannes