Mangawhai und Whangarei

Unser nächstes Ziel, Mangawhai Heads, war nur etwa 60 km entfernt, wir hatten also ausreichend Zeit. Ich hatte überlegt, heute Morgen (Montag, 07.09.2020) noch eine Wanderung zu machen, aber es hatte nachts kräftig geregnet und auch am Morgen war das Wetter sehr durchwachsen. Also fuhren wir los in Richtung Wellsford. Dort mussten wir tanken, gingen ein paar Kleinigkeiten einkaufen und fuhren weiter bis Mangawhai Heads. Diesmal suchten wir uns einen anderen Campingplatz aus, der aber auch wieder direkt am Meer bzw. an einer Bucht liegt.

Das Wetter zog sich wieder zu, trotzdem wollten wir am Nachmittag einen größeren Spaziergang unternehmen.

Bereits nach einer reichlichen halben Stunde holte uns der Regen ein.

Es regnete in Strömen und nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, traten wir den Rückweg zum Campingplatz an. Dort verbrachten wir dann den restlichen Nachmittag und Abend …


Heute (Dienstag, 08.09.2020) wollten wir die Wanderung nachholen, die wir im Dezember wegen des schlechten Wetters nicht machen konnten: den Mangawhai Cliffs Walkway. Heute spielte das Wetter mit. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel. Früh morgens waren es zwar nur 6 …7°C, aber die Luft erwärmt sich jetzt schon schneller. Zum Startpunkt mussten wir noch ein paar Kilometer fahren. Der Weg führte zuerst am breitem Sandstrand entlang.

Wir waren nicht allein, sehr viele Hundebesitzer/-innen gingen mit ihren Hunden am Strand spazieren.

Man beachte das Schild links…

Nach kurzer Zeit zweigte der Weg in die hohen Klippen ab. Er war sehr gut ausgebaut und führte über zahllose Stufen nach oben.

Der Weg führte links hoch in die Klippen.
Ein Blick von oben zurück.

Nach etwa 120 Höhenmetern schlängelt sich dann der Weg entlang der Hänge. Es gab sehr schöne Aussichten, da der Weg direkt an der Felswand entlang führte.

Er war zwar ziemlich breit, trotzdem hatte ich Respekt vor den sehr steilen Abhängen. Die Sonne schien und es wurde immer wärmer. Zum Schluss konnten wir sogar im T-Shirt laufen.

Am Endpunkt konnte man sich entscheiden, entweder zum Strand absteigen und am Strand zurück oder den gleichen Weg zurück. Da der Strandweg nur bei Ebbe begehbar ist und wir kurz vor dem Erreichen der höchsten Flut waren, blieb nur der gleiche Rückweg.

Nach ca. 2,5 Stunden hatten wir den insgesamt 7,5 km langen und 250 Höhenmeter aufweisenden Weg geschafft. Wir fuhren dann nach Waipu, um dort etwas Schönes zum Mittagessen zu suchen. Wir sind aber im gleichen Café hängen geblieben wie schon vor 9 Monaten.

Auf dem Weg nach Ruakaka machten wir noch einen Umweg über die Mardsen Bay mit dem One Tree Point. Von hier hat man einen schönen Blick über den Whangarei Harbour und die einzige Ölraffinerie Neuseelands.

Am frühen Nachmittag kamen wir auf dem Campingplatz in Ruakaka an, stellten den Camper in der Sonne ab und spazierten noch eine Stunde am Strand entlang. Danach konnten wir sogar noch etwa draußen in der Sonne sitzen, bis sie schließlich hinter den Bäumen verschwand und wir uns in unseren Camper zurückzogen.


Heute (Mittwoch, 09.09.2020) war nur ein kurzer Reisetag, von Ruakaka nach Whangarei waren es nur knapp 40 km. In Whangarei gingen wir kurz einkaufen: wir brauchten neue Auffahrkeile für den Camper, die jetzigen zerbröselten langsam. Wir kauften bei Burnsco neue Keile, übrigens ein deutsches Produkt. Vorher hatte ich noch die selbst gestalteten Visitenkarten ausdrucken lassen. Jedes Mal, wenn wir auf einem Campingplatz einchecken, werden die gleichen Fragen nach Namen, Adresse, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse gestellt. Mit dem Buchstabieren ist es nicht so einfach, da die deutschen Namen für die Neuseeländern nicht selbsterklärend sind und es dadurch immer mal wieder zu Missverständnissen gekommen ist. Das sollte mit den Visitenkarten dann vorbei sein. Wir fuhren dann noch mal in die Stadt, als wir einen überraschenden Telefonanruf bekamen. Ein Ehepaar, das wir über Facebook kennengelernt hatten, war zufällige auch in Whangarei und hatte unseren Camper auf dem Parkplatz gesehen. Wir trafen uns in einem Café und schwatzten eine ganze Weile über die jeweiligen Erfahrungen in Neuseeland.

Dann fuhren wir auf unseren Campingplatz, richteten uns wieder ein und überlegten uns, was wir morgen machen könnten.


Wir hatten uns für den heutigen Tag (Donnerstag, 10,09.2020) überlegt, zu den Mangawhei Heads zu fahren, eine Halbinsel im Südosten am Whangarei Harbour. Es waren etwa 30 km Autofahrt bis kurz vor die Spitze der Halbinsel. Die Bucht ist nach Kenneth Urquhart benannt, der dieses Gebiet 1873 gekauft hat.

Wir stellten das Auto ab und fanden eine große Hinweistafel mit den verschiedenen Wandermöglichkeiten. Der Weg war interessant, führte zuerst über Viehweiden mit jungen Rindern, an einer ehemaligen Geschützanlage aus dem 2. Weltkrieg vorbei und schlängelte sich dann hinauf auf eine Landzunge.

Blick auf den Whangarei Harbour
Die ehemalige Geschützstellung aus dem 2. Weltkrieg

Zum Schluss wurde der Weg ziemlich schmal und führte auf einen Aussichtspunkt hoch auf den Klippen.

Der Weg hinauf auf Busbys Head
Moni auf Busbys Head

Wir machten eine Verschnaufpause und liefen dann hinunter zur Smugglers Bay, einer kleinen Bucht mit wunderbar hellem Sand.

Blick auf die Smugglers Bay.

Leider war das Wetter sehr wolkig und es wehte ein böiger Wind. Aber es regnete wenigstens nicht.

Der Sacred Kingfisher (eine Art Eisvogel), auf deutsch der Götzenliest.

Punkt 12 Uhr waren wir wieder am Auto und kochten uns ein schnelles Nudelsüppchen. Dann fuhren wir auf den nächsten Campingplatz, denn der gestrige hat uns überhaupt nicht gefallen. Diesmal ist es nach längerer Zeit wieder ein TOP10-Campingplatz. Das bürgt nach unseren bisherigen Erfahrungen für eine gewisse Qualität. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Später sprach uns ein Pärchen (vor 10 Jahren nach Neuseeland ausgewanderte Deutsche) an. Auch sie sind Rentner und pendeln normalerweise im neuseeländischen Winter zwischen Deutschland und Thailand. Jetzt sind sie durch Corona hier hängen geblieben und machen Urlaub durch Neuseeland. Wir schwatzten eine Weile miteinander und gingen dann wir wieder in unsere Camper, denn es wurde draußen kalt.
Abends konnten wir wieder einmal einen Film aus der ZDF-Mediathek anschauen, da dass WiFi hier kostenlos und auch ziemlich schnell ist.


Wir hatten gestern beschlossen, noch einen Tag hier zu bleiben und eine Wanderung zu unternehmen. Wir konnten heute (Freitag, 11.09.2020) auch direkt am Campingplatz starten, ohne dass wir mit dem Camper fahren mussten. Erstes Ziel war der Mt. Parahaki. Dazu ging es durch einen schönen Naturwald über 200 Höhenmeter nahezu ausschließlich über Treppen nach oben.

Wir kamen ganz schön in’s Schwitzen, auch wenn die Temperaturen nur um die 10°C pendelten und die Sonne nicht schien. Nach einer 3/4 Stunde hatten wir es auf den 241 hohen Berg geschafft und konnten eine sehr schöne Aussicht auf Whangarei und die Umgebung genießen.

Das Kreuz gehörte zu einem War Memorial auf dem Gipfel.

Es waren einige Leuten unterwegs, die aber alle die Tour als Sport unternahmen, andere Touristen (dem Äußeren nach) haben wir nicht getroffen.

Auch der Weg nach unten führte wieder über viele Treppen.

Im weiten Bogen ging es dann wieder abwärts in das Tal des Hatea Rivers. Der Weg zu unserem Ziel, den Whangarei Falls, schlängelte sich sehr schön entlang des Flusses.

Nur ein kurzer Abschnitt führte an der Straße entlang. Die Whangarei Fälle hatten wir als den ersten Wasserfall in Neuseeland im Dezember letzten Jahres schon einmal besucht. Trotzdem war es schön, die Fälle mit weitaus weniger Besuchern zu sehen.

Nach einer kurzen Mittagspause begannen wir mit dem Rückweg. Zum Schluss sind immerhin 14 km und knapp 500 Höhenmeter zusammengekommen. Gegen 14:00 Uhr waren wir wieder auf dem Campingplatz, ruhten uns aus und genossen die nachmittägliche Sonne, die aber immer wieder durch Wolken gestört wurde, so dass wir uns dann doch in den Camper zurückzogen.

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