Bye-bye New Zealand !

Das Wichtigste für die weitere Zeitplanung für unsere Weiterreise nach Australien war der Übergabetermin des Campers. Heute (Donnerstag, 19.11.2020) habe ich den Termin mit der Spedition Hawk Ellery endgültig abgestimmt. Am Dienstag, den 24.11.2020 werden wir das Carnet de Passages dort abgeben und das Auto bei der Firma „PTS Logistics Ltd / Auto Logistics Ltd“ abgeben. Dort bleibt es bis zur Verschiffung stehen und geht dann hoffentlich pünktlich am 07.12.2020 auf die Reise.

Immer noch gibt es Dinge zu putzen…

Mit diesem Termin konnten wir nunmehr unseren Flug buchen. Er geht als „corona free flight“ am Freitag, den 27.11.2020, vormittags von Auckland nach Sydney. Dort kommen wir durch die 2 Stunden Zeitverschiebung bereits kurz nach Mittag an.

Hier waren wir „Stammgast“ zum Ausdrucken und Einscannen von Dokumenten.

Damit war auch klar, dass wir für die letzten Tage noch eine Motel-Unterkunft brauchen, denn am Sonntag müssen wir leider die sehr schöne Wohnung verlassen. Wir haben auch etwas in der Nähe des Flughafens für die letzten 5 Nächte in Auckland und in Neuseeland gefunden. Jetzt müssen wir nur noch ein paar Formulare ausfüllen, dann kann es losgehen. Die nächsten Tage werden wir uns auch eine Unterkunft in Sydney suchen.

Ansonsten sind wir mit der Reinigung bis auf ein paar Kleinigkeiten fertig. Kabine und Auto glänzen fast wie neu. Nun müssen wir noch all unsere Sachen durchforsten, nach denen, die wir im Camper lassen können, die, die wir mitnehmen und die Dinge, die wir entsorgen müssen bzw. wollen. Auch da hat sich einiges angesammelt.


Eigentlich wollten wir heute das schöne Wetter in Auckland in bisschen genießen, aber dann mussten wir feststellen, dass der Unterboden in der Truck Wash-Anlage nicht besonders gut (positiv ausgedrückt) gereinigt worden war. Also verbrachten wir den heutigen Vormittag (Freitag, 20.11.2020) nochmals mit Reinigen.

Auch die Treppe und das Dachfenster des Campers mussten noch gereinigt werden. Kurz vor Mittag waren wir fertig – auch im übertragenen Sinn.

Nachmittags wollten wir noch einen neuen Luftfilter für den Ford Ranger kaufen. Den alten hatte ich zwar erst direkt vor der Überfahrt von Zeebrugge eingesetzt, aber er war schon ziemlich voll mit Insekten und anderem Schmutz.

Dann schickten wir wieder ein Paket mit den restlichen Souvenirs nach Deutschland – eine sehr kostspielige Angelegenheit.

Das kleine Paket wog immerhin 15 kg.

Und zu guter Letzt mussten wir noch einmal in eine Ford-Werkstatt fahren, weil die Birne des Tagesfahrlichts ausgefallen war. Diesmal auf der anderen Seite. Auch hier wurde mir wieder schnell geholfen und ich ließ mir noch erklären, wie man die Birne aus der Halterung herausbekommt. Wenn man weiß, wie es geht, ist es wie immer einfach.

Abends füllte ich dann das Formular B534e des „Australian Customs and Border Protection Service“ und des „Department of Agriculture“ zum „Unaccompanied personal effects statement“ aus. So schön wie es klingt war es auch ☹.

Da ich hierzu eine australische Adresse brauchte und wir uns sowieso um eine Unterkunft in Sydney kümmern mussten, suchten wir uns eine AirBnB-Wohnung in Sydney. Zunächst erst einmal für eine Woche nach dem Flug (also vom 27.11. bis zum 04.12.). Dann sehen wir weiter.

Vielleicht können wir dann morgen das schöne Wetter etwas genießen….


Heute (Sonnabend, 21.11.2020) mussten wir die – hoffentlich – letzte Hürde für die Reise nach Sydney nehmen. Um in den Genuss eines CORONA-freien Fluges zu kommen und um die Quarantäne in Australien zu umgehen, musste wir ein Online-Formular ausfüllen. Es durfte maximal 7 Tage vor Abflug ausgefüllt werden. Auch hier mussten wir wieder erst einmal einen Account erstellen und dann konnte das Online-Formular ausgefüllt werden. Das war eigentlich unkritisch, denn es ging nur darum, ob man in den letzten 14 Tagen ausschließlich in Neuseeland war (Ja!!!), ob wir Anfang November beim letzten Ausbruch in Auckland in der Nähe der betreffenden Geschäfte und Firmen waren bzw. mit dem Umfeld zu tun hatten (Nein) und ein paar allgemeine Fragen zu einer potentiellen Corona-Erkrankung. Schon 1 Minute nach dem ich bei dem fertig ausgefüllten Formular auf „Senden“ gedrückt hatte, gab es grünes Licht:

Jetzt dürfte eigentlich mit unserer Reise nichts mehr schief gehen – wenn kein CORONA-Ausbruch in Auckland oder Sydney mehr kommt. Den Rest des Tages nutzten wir für zwei Spaziergänge in der Umgebung der Wohnung, in der wir uns sehr wohl gefühlt haben.

Moni mit unserer sehr sympathischen Vermieterin Sharon.

Leider mussten wir heute (Sonntag, 22.11.2020) aus der schönen Wohnung ausziehen. Gern wären wir noch die restlichen 5 Tage geblieben, aber die Wohnung war schon für einen Dauergast reserviert. Daher hatten wir in Flughafennähe ein Motelzimmer gebucht. Früh packten wir unsere Sachen. Wir hatten schon so gepackt, dass mehr oder weniger alle Dinge, die im Camper bleiben sollten, dort waren und wir nur die Sachen in unsere Taschen und Rucksäcke gepackt hatten, die wir im Flieger mitnehmen können. Außerdem mussten wir uns von einer ganzen Reihe Sachen trennen, die wir gar nicht mitnehmen können, dazu zählten natürlich auch die Lebensmittel wie Gewürze oder Soßen, die ich zum Kochen gebraucht hatte.

Aber das war alles ziemlich schnell erledigt. Von der Vermieterin hatten wir uns bereits am Vorabend verabschiedet.

Abschied von der sehr schönen AirBnB-Wohnung.

Wir wollten an diesem Tag noch ein bisschen Auckland erkunden und fuhren zuerst zum Mount Wellington. Der ehemalige Vulkan ist zwar nur 165 m hoch, aber man hat eine sehr schöne 360 Grad Rundumsicht. Leider war heute – nach 10 Sonnentagen – das erste mal wieder etwas schlechtes Wetter. Der Regen vom Morgen hatte aber wenigstens aufgehört. Dafür pfiff der Wind ziemlich stark und kalt.

Die letzten Meter bis zum „Gipfel“.
Blick auf Auckland City. Leider bei schlechtem Wetter.

Danach ging es in das weitläufige Gelände der „Auckland Domain“. Weithin dominierend ist der für mich monströse Bau des „Auckland War Museums“.

Das Auckland War Museum

Wir verzichteten auf einen Besuch, sondern liefen lieber hinab zu den „Wintergardens“. Das war eine schöne alte Gartenanlage mit zwei Gewächshäusern und einem Farn-Garten.

Fleischfressende Pflanzen im Tropenhaus

Wir schlenderten durch die sehr schönen Gewächshäuser und machten dann im Café nebenan eine kurze Pause.

Ein richtiger Gänsemarsch

Mittlerweile war es nach 14 Uhr, so dass wir uns dann in Richtung Motel in Bewegung setzten. 

Rangie musste an einer separaten Ecke abgestellt werden.

Das Motel war ziemlich heruntergekommen, aber wir wollen ja nur 5 Nächte bleiben und dann fällt uns der Abschied bestimmt noch leichter…


Da heute der letzte Tag war, an dem wir unseren Camper noch hatten, wollten wir noch einmal in die Innenstadt von Auckland fahren (Montag, 23.11.2020). Da auch der Tank noch zu voll war (er darf nur zu ¼ gefüllt sein) fuhren wir in einem weiten Bogen um Auckland herum und waren kurz vor Mittag in der Innenstadt.

Große Neuigkeiten gab es für uns nicht mehr zu entdecken, aber der „America’s Cup“ (deutscher Artikel nicht ganz aktuell, der englische ist aktueller) wirft als Großereignis seine Schatten voraus.

Außerdem war für uns auch interessant zu sehen, welche Baufortschritte es im Hafenviertel gab, dass wegen des U-Bahn-Baues völlig umgebaut wird. Mittlerweile sind wir ja ein knappes Jahr hier, da kann man schon mal Vergleiche ziehen.

Dann meldete sich Sharon, unsere Vermieterin der AirBnB-Wohnung, noch einmal und wollte sich unbedingt von uns persönlich verabschieden. Sharon war vor vielen Jahren von Malaysia nach Neuseeland gekommen und arbeitet hier in einem Immobilienbüro. Mit ihren Erfahrungen hatte sie sich das große Haus bauen lassen und vermietet jetzt die Erdgeschoß-Wohnung über AirBnB. Sie hatte sich während der 10 Tage sehr für uns und unsere Reisen interessiert. Wir vereinbarten mit Sharon, dass wir gegen Abend nochmal vorbeischauen. Im Feierabend-Verkehr fuhren wir zurück, wurden herzlich begrüßt und gingen dann zusammen mit ihr und ihren zwei erwachsenen Söhnen in ein malayisches Restaurant.

Es schmeckte sehr gut, wir schwatzten so gut es mit unseren Englisch-Kenntnissen ging und verabschiedeten uns dann von Sharon und ihrer Familie. Das werden wir als sehr schönes Erlebnis fest in Erinnerung behalten.

Sharon, Kuhan und Veenesh

Letzter Tag mit Rangie in Neuseeland!!! Heute (Dienstag, 24.11.2020) war unser letzter Tag mit Rangie. Wir mussten zuerst unser Carnet des passages zur Spedition Hawk Ellery bringen und danach unseren Camper bei Auto Logistics abgeben. Dort sollte er bis zum Termin der Verschiffung stehen und dann in den Hafen gebracht werden.

Die zuständige Mitarbeiterin bei Hawk Ellery hatte uns allerdings versetzt. Sie war nicht da, aber ein Kollege nahm das Carnet in Empfang und wir bezahlten die Gebühren (rund 660 NZ$). Nach 5 Minuten standen wir schon wieder draußen.

Nach einer halben Stunde Autofahrt kamen wir dann in der Logistik-Firma an. Mit der Buchungsnummer fand die Mitarbeiterin sehr schnell den Auftrag und nachdem sie wie bei einem Autoverleih, die Schäden an der Karosserie bzw. im Lack dokumentiert hatte, übergaben wir die Schlüssel und waren Rangie „los“. Geblieben ist ein windiges Blatt Papier. Hoffentlich geht das alles gut.

Das vorerst letzte Bild mit Rangie.

Es begann zu regnen. Daher wollten wir so schnell wie möglich zurück in das Motel. Dazu mussten wir mit dem Bus fahren und einmal umsteigen. Jetzt kamen wir zum ersten Mal in den „Genuss“ einer Mund-Nase-Maske, denn für Auckland hatte die Regierung festgelegt, dass in allen öffentlichen Transportmitteln trotz der CORONA-Stufe 1 ein solcher Schutz verpflichtend ist, im restlichen Land (noch) nicht.

Das erste Mal mit Nasen-Mund-Schutz.

Das war nicht das Problem, schlimmer war, dass wir nicht mit Bargeld oder Kreditkarte bezahlen konnten. Wir hätten zuerst einen speziellen Account bei der Transportgesellschaft einrichten müssen und dann eine „AT Hop Card“ bestellen und aufladen müssen. Das geht aber alles nur online. Tickets gibt es nicht mehr zu kaufen. Die freundliche Busfahrerin ließ uns aber bis zum ersten Zwischenstopp mitfahren, danach ging es dann aber nicht mehr weiter. Da wir genügend Zeit hatten, beschlossen wir, die reichlich 6 km bis zum Motel zu laufen. Bei dem Nieselregen war das nicht besonders schön, aber was soll’s.

Wieder im Motel – ohne Rangie.

Den restlichen Nachmittag und Abend verbrachten wir im Motelzimmer an den Laptops.


Die letzten zwei Tage bis zum Flug mussten wir jetzt noch irgendwie in die Reihe bekommen. Am Mittwoch, den 25.11.2020, machten wir einen längeren Spaziergang bzw. Wanderung zu den Ōtuataua Stonefields.

Dort sieht man die Reste einer ca. 700 Jahre alten Maori-Siedlung, die ihre Felder und Gärten mit hüfthohen Steinmauern abgegrenzt hatte. Die alten Steinmauern waren noch gut erhalten.

Wir drehten eine größere Runde und kamen in das kleine Dörfchen Ihumātao. Dort war die Straße mit Barrikaden versperrt und ein Protestcamp war zu sehen.

Hintergrund war die Vorbereitung der Bebauung eines großen Teiles dieser historischen Flächen für den kommerziellen Wohnungsbau.

Wir mussten uns zum Schluss mächtig beeilen, da ein starkes Gewitter aufzog. Aber zum Glück sind wir trocken bis ins Motel gekommen.


Für den letzten Tag in Auckland (Donnerstag, 26.11.2020) hatten wir uns nichts Besonderes vorgenommen, da auch das Wetter nicht mitspielte und es immer wieder Regenschauer gab. Trotzdem wollten wir die Reste des Vulkans Pukaki anschauen. Das war aber in zweierlei Hinsicht ein Flop: die Caldera, jetzt Farmland, war nicht zugänglich und es fing wieder an zu regnen. Also liefen wir zurück und versuchten die restliche Zeit irgendwie herumzubringen.


Heute war der spannende Tag: unsere Reise nach Sydney stand bevor (Freitag, 27.11.2020). Fast genau vor einem Jahr, am 28.11.2019, sind wir aus Deutschland losgeflogen!! Übrigens zur gleichen Uhrzeit wie heute: 10:40 Uhr.
Das Motel hatte einen kostenlosen Shuttle zum Flughafen und wir fuhren um 8 Uhr los. Das internationale Terminal war fast menschenleer.

Gähnende Leere im Check-In Bereich

Es flogen heute nur 5 internationale Maschinen von Auckland. Der Check-In einschl. der ausgefüllten COVID-Erklärung klappte problemlos, auch die Grenzkontrolle war nach ein paar Minuten erledigt. Im Transit- und Duty-Free-Bereich waren bis auf zwei Läden alle anderen geschlossen. Das wirkte alles schon sehr seltsam.

Dann begann das Boarding, die Maschine war etwa zu einem Viertel gefüllt. Übrigens mussten wir während des Fluges dann auch Masken tragen.

Fast pünktlich hob die Maschine ab und wir ließen zuerst Auckland und dann die neuseeländische Küste hinter uns. Wir konnte es noch gar nicht fassen, dass wir jetzt unsere Reise wie ursprünglich geplant in Australien fortsetzen können!!! Natürlich muss es auch Rangie noch schaffen, es werden nochmal spannende 2…3 Wochen.

Bye-bye- Neuseeland!!

PS: Die Übersicht des Beitrages habe ich mit Absicht „Bye-bye New Zealand“ genannt und nicht „Auf Wiedersehen“. Siehe auch den folgenden Beitrag „FAZIT“.

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