Heute (Freitag. 27.11.2020) kommen wir in Sydney an. Dort wo vor fast genau 15 Jahren unser Traum entstanden ist – damals wie heute zur Weihnachtszeit. Wir können es immer noch nicht ganz begreifen, dass wir ein solches Glück haben, diesen Traum in den jetzigen Umständen umsetzen zu können.
Der Flug von Auckland nach Sydney war ziemlich pünktlich. Zuerst gab es eine Durchsage der australischen Behörden zum Thema CORONA, danach durften wir in Abständen das Flugzeug verlassen. Für die (einseitige) Blase von Neuseeland nach Australien hatte man auf dem Flughafen in Sydney eine extra Abfertigungsspur gebildet. Die erste Station war ein medizinischer Mitarbeiter, der die Temperaturen der Passagiere maß (im Ohr). Danach wurden wir von freundlichen Mitarbeiterinnen nochmals nach unserem Gesundheitszustand befragt und das ausgedruckte Online-Protokoll zu COVID begutachtet. Nach 2 Minuten waren wir durch und konnten zur Grenzkontrolle – auch dort keinerlei Probleme. Offensichtlich hatte mit dem 12-Monate-Visum alles seine Richtigkeit. Danach war unser Gepäck natürlich schon auf dem Laufband. Wir sammelten es schnell ein und absolvierten die Zollkontrolle ohne Probleme, obwohl ich bei dem Zoll-Fragebogen einen Punkt (u.a. Mitführen von Tieren oder Teilen von Tieren) ein Kreuzchen gemacht hatte. Die Abalone-Muschelschale, die wir als Souvenir behalten haben, war ziemlich groß. Aber der Fragebogen wurde eingesammelt und wir wurden durchgewunken. Danach ging es durch die leere Ankunftshalle und am riesigen Taxistand, der für hunderte Taxis ausgereicht hätte, stand genau ein Taxi.

15 Minuten später waren wir an der AirBnB-Wohnung und konnten in die Wohnung ziehen. Geschafft!!!

Nun hieß es durchatmen und nachdenken, was alles noch getan werden muss. Das Wichtigste war einkaufen, denn wir hatten keinerlei Lebensmittel mehr. Das hat aber in einem kleinen Supermarkt in der Nähe gut geklappt. Das Zweitwichtigste war die mobile Erreichbarkeit, ohne Smartphone geht heutzutage beim Reisen absolut nichts mehr. Also machten wir uns auf die Suche nach SIM-Karten und stolperten zuerst über eine Craftbeer-Brauerei, direkt um die Ecke. Ich schwöre, dass ich nicht vorher gesucht und die Wohnung danach ausgesucht habe 😉.

Natürlich konnten wir uns das nicht entgehen lassen und kehrten ein. Jetzt merkten wir schon den ersten Unterschied zu Neuseeland – außer den jetzigen Temperaturen – jeder Bundesstaat hat hier eigene Regeln zum COVID-Tracking und es hat ein paar Minuten gedauert, ehe wir die Apps (via WLAN) geladen hatten. Später merkten wir, dass in allen Restaurants oder Cafés geprüft wird, ob man sich auch wirklich eingetragen hat.

Danach fanden wir eine Tankstelle, wo wir leere SIM-Karten kaufen konnten. Nach dem Abendessen wollte ich die SIM-Karte aktivieren und scheiterte an der Online-Verifizierung unseres Passes, denn die SIM-Karten müssen realen Personen zugewiesen werden. Der Server funktionierte nicht. Ich konnte aber mit einer Mitarbeiterin chatten und nach 20 Minuten Rätselraten wie es funktionieren kann, wurde meine SIM-Karte freigeschalten. Monis SIM-Karte hob ich mir dann für morgen auf.
Am Abend ließen wir erst einmal alles sacken und versuchten die 2 Stunden Zeitverschiebung zu Neuseeland gleich in Angriff zu nehmen und erst zur normalen Uhrzeit, also gegen 22 Uhr zu Bett zu gehen (in NZ schon Mitternacht).
Wir wachten sehr früh auf, der Jetlag war halt noch nicht überwunden. Heute (Samstag, 28.11.2020) wollten wir in die Innenstadt fahren, um ein paar Dinge zu kaufen, die wir jetzt wieder brauchen, z.B. Reisebücher, Campingführer und Autokarten für Australien. Zuerst aktivierte ich die SIM-Karte von Moni mit dem gleichen Aufwand wie gestern. Dann mussten wir Opal-Karten kaufen. Das sind Karten der Transportgesellschaften von New South Wales, die man für die Fahrt in Bussen oder Bahnen braucht. Im jetzigen COVID-Level kann man nicht mehr bar bezahlen. In einem kleinen Laden konnte ich die Karten kaufen, die gleich aktiviert und mit einem kleinen Guthaben aufgeladen wurden.

Im Bus muss man dann sowohl beim Einsteigen als auch beim Aussteigen die Karte lesen lassen. So bezahlt man immer den richtigen Fahrpreis. In den Bussen sollte man eigentlich eine Maske tragen, aber nur geschätzte 20% hielten sich daran. In der Innenstadt erwartete uns richtige Hitze. Es waren für heute bis 39°C angesagt worden, morgen soll dann an der 40°C Marke gekratzt werden. Mehr als 20°C wärmer als in Auckland! Von der Südinsel ganz zu schweigen. In einer Mischung zwischen Einkaufen und Seightseeing nach 15 Jahren seit unserem ersten Aufenthalt in Sydney verging der Tag. Hier ein paar erste Eindrücke.







Die Hitze wurde immer heftiger und wir suchten ab und zu Abkühlung in einem Geschäft oder tranken zwischendurch in einem Restaurant etwas. Gegen 16 Uhr fuhren wir ziemlich geschlaucht, aber mit vollen Taschen wieder zurück.

Leider hat die AirBnB Wohnung keine Klimaanlage, nur einen Ventilator, der die warme Luft ein bisschen herumquirlt. Aber wir wollten uns nicht beschweren, haben wir doch lange unter der Kälte Neuseelands gelitten.

Wir hatten mehr schlecht als recht geschlafen, denn es war sehr warm. Später lasen wir auch konkrete Zahlen auf eine neuseeländischen Webseite. Heute (Sonntag, 29.11.2020) wollten wir dem Stadtzentrum einen weiteren Besuch abstatten und sehen, ob wir uns an die eine oder andere Sehenswürdigkeit erinnern können, natürlich außer der Harbour Bridge und der weltberühmten Oper. Es war vormittags schon sehr warm und für den frühen Nachmittag wurden wieder Temperaturen von über 40°C angesagt. Hier ein paar Eindrücke.


Es wird nach wie vor viel gebaut. Imposant war das fast fertige Crown-Hotel.



In einem weiten Bogen liefen wir zu dem Viertel „The Rocks“, wo es heute einen Weihnachtsmarkt gab, bei knapp 40°C…




Dann ging es vorbei am Fährhafen hinüber zur Oper und schließlich durch den Botanischen Garten zu der Stelle, von der wir vor 15 Jahren unser Foto gemacht hatten, dass auch im Blog verewigt wurde. Leider stand die Sonne schlecht so dass wir das aktuelle Foto vielleicht noch einmal machen werden.
2005 2020
Dann war aber Schluss, denn bei mittlerweile über 40°C im Schatten machte kein Schritt mehr Spaß.

Wir verpassten zuerst unseren Bus, weil wir wahrscheinlich an der falschen Haltestelle gestanden haben, liefen später noch ein Stück und fuhren dann zurück. Zuerst gab es noch einen kurzen Zwischenstopp in der Brauerei. Wir kamen ziemlich erschöpft in der Wohnung an und mussten uns erst einmal erholen.
Die Luft kühlte später stark ab, ohne dass es Gewitter gegeben hatte, aber die Wohnung war natürlich stark aufgeheizt.
Über Nacht ist es angenehm „kühl“ geworden. Heute (Montag, 30.11.2020) hatten wir uns nichts Besonderes vorgenommen. Vormittags füllten wir unsere Vorräte wieder etwas auf und kochten uns ein paar Nudeln zu Mittag. Nachmittags wollten wir erkunden, wo wir neue Gasflaschen für unseren Camper kaufen können und ob die australischen Flaschen mit dem neuseeländischen Regulator zusammenpassen. Hier gab es auch die Kette Bunnings, die wir schon in Neuseeland oft besucht hatten. Es gab Gasflaschen, aber sie waren nicht kompatibel mit dem neuseeländischen Regulator. Da muss ich erst mal abwarten, bis wir den Camper wieder haben, um dann konkret nach einem Adapter oder ähnlichem zu suchen.

Auf dem Rückweg liefen wir durch das Viertel Newtown, dessen Aussehen mich an sein Dresdner Pendant („Neustadt“) erinnerte.



Aber es war interessant und wieder lag eine Craftbeer-Brauerei am Wegesrand…

Am Abend mussten wir feststellen, dass wir unser Quartier nicht verlängern konnten. Wir hatten vorsichtshalber nur 1 Woche bis zum 4.12. gebucht, falls das Quartier nicht gut ist. Also suchten wir bei AirBnB wieder eine Wohnung und wurden dann direkt in der Umgebung fündig. Dort bleiben wir bis zum 16.12., danach wollen wir nach Wollongong umziehen, denn dort ist der Hafen Port Kembla, wo hoffentlich unser Camper am 17.12. ankommen wird.
Heute (Dienstag, 01.12.2020) wollten wir nach Manly. Das ist ein kleiner Vorort von Sydney, direkt mit Meeresstrand am Ende der Bucht gelegen. Auch dort waren wir schon einmal vor 15 Jahren. Diesmal wollten wir aber den Strand begutachten und versuchen, eine kleine Wanderung zu machen. Zuerst musste ich aber wieder einmal einen Copy-Shop finden, denn ich hatte die Mitgliedschaft im australischen Camperclub beantragt und musste das mir zugesandte Formular ausdrucken, ausfüllen und wieder einscannen lassen. Außerdem hatte ich unsere Visitenkarten mit der australischen Telefonnummer aktualisiert und wollte diese auch noch mal ausdrucken. Beides hat geklappt, danach liefen wir zur Fähre nach Manly. Wir mussten nur 10 Minuten warten, dann ging es los.

Nach einer halben Stunde waren wir bei strahlendem Sonnenschein in Manly. Eigentlich hatte der Wetterbericht gar nicht solch schönes Wetter angesagt, sonst hätten wir bestimmt Badesachen mitgenommen. Aber wir sind ja noch ein paar Tage in Sydney…
Auf dem Weg zum Strand liefen wir über die Hauptpromenade, wo schon weihnachtliche Stimmung verbreitet wurde:
Dann waren es nur noch wenige Schritte zum Strand.

Nach einer kurzen Stippvisite am tollen Meeresstrand war schon Mittagszeit und wir suchten uns ein Fischrestaurant aus. Diesmal hatten wir eine gute Wahl getroffen, beide Essen schmeckten sehr gut.

Dann liefen wir den Manly Scenic Walkway, einen ca. 10 km langen Rundweg bis zum North Head, am Eingang zur Bucht von Sydney.



Der Weg war schön, nur waren zum Schluss große Teile wegen eines vorangegangenen Buschfeuers gesperrt. Sehr schade.


Der Weg zurück nach Manly war noch einmal beschwerlich, denn es war sehr warm und die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel. In Manly machten wir noch einen Stopp in einem Restaurant mit dem vielversprechenden Namen „The Bavarian“.

Es gibt tatsächlich Münchner Bier und Moni bekam sogar einen Radler gemixt. Direkt gegenüber war eine Craft Beer Brauerei, wo ich mir ein Weihnachtspaket mit 4 verschiedenen Bieren gekauft habe, darunter ein „Schwarzbier“ und ein „Kolsch“ (an dem „ö“ müssen sie noch üben).

Mit der Fähre, der Straßenbahn und dem Bus ging es zurück. Später fing es dann tatsächlich an zu regnen, nach der Hitze der vergangenen Tage diesmal willkommen.
Ein Blick aus dem Fenster und in die Wetter-Apps zeigte, dass heute kein Badewetter sein wird (Mittwoch, 02.12.2020). Also gingen wir vormittags einkaufen und ich bruzzelte nach sehr langer Zeit wieder einmal Känguru-Filetsteaks.

Die letzten habe ich übrigens vor ein paar Jahren in Köln gekauft. Dort gibt es einen Australien-Shop, wo man auch TK Känguru- oder Krokodil-Fleisch bekommt. Leider war es aber nicht so schön zart, wie wir es in Erinnerung hatten. Aber wir sind ja noch eine Weile hier.
Nachmittags hatten wir eine Spaziergang aus dem Lonely Planet Reiseführer für Sydney ausgesucht, der uns noch einmal durch das Stadtzentrum führte. Hier ein paar Eindrücke.








Abends bekam ich noch meine Mitgliedsbestätigung für den australischen Campingclub:

Wieder einen Schritt weiter.
Hallo hallo wir freuen uns,dass alles gut gegangen ist und Australien sie freundlich empfangen hat.Es wird ein anderes Weihnachten geben.Aber wir freuen uns trotzdem.wir feiern in Raten- vor allem die Jugend wollte es so -sie haben ja auch am meisten zu verlierenIhnen weitere Abenteuer
Uschi und Frank
Liebe Familie Alscher, vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Reise. Ja, wir sind sehr froh, in Australien zu sein und nicht mehr so frieren zu müssen. Jetzt warten wir nur noch auf unseren Rangie, der aber auf dem Weg ist. 🙂
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie schon mal ein schönes Weihnachtsfest … sehr gute Idee mit dem „in Raten feiern“ … und bleiben Sie alle gesund! Viele Grüße aus Sydney (heute nur 22°C) von Familie Rämisch
Hallo Herr Rämisch,
schön, dass Sie und Ihre Frau gut in Australien angekommen sind. Wir gehen ab Mittwoch (16.12.) wieder in den Lockdown, der diesmal sicher unangenehmer wird als im Frühjahr! Von 40 Grad sind wir 32 Grad entfernt, dafür aber nieselt es aber die ganze Zeit;-). Ich genieße Ihren Blog sehr, lenkt er doch von den Alltagsproblemen hier ein wenig ab. Ich wünsche Ihnen auch jeden Fall schonmal „heiße“ Weihnachten und bleiben Sie vor allem Gesund!
Liebe Grüße
D. Mangelmann