Heute wollen wir Cairns verlassen (Freitag, der 07.05.2021). Wir haben die Ostküste – soweit wie es ging – erkundet und wollen jetzt mehr oder weniger in Richtung Westen fahren. Bevor wir aber Cairns verlassen, musste ich noch etwas erledigen. Auf dem Tauchschiff war meine Brille kaputt gegangen. Ich hatte sie in die Hülle für die Taucherbrille gelegt und irgendjemand muss dann eine Luft-Flasche draufgestellt haben. Die rund 15 kg hat die Brille nicht ausgehalten …

Gott sei Dank hatte ich meine Ersatzbrille eingepackt, aber nun muss ich mich um die Reparatur kümmern. Schon beim ersten Optiker kam die Ernüchterung. Einen Termin für die Annahme der Brille könnte ich erst in 10 Tagen bekommen (damit war nicht die Anfertigung des neuen Glases gemeint!). Ich bekam aber wenigstens die Adresse einer Firma, die da kurzfristiger reagieren kann. Also fuhren wir dorthin.

Dort kamen wir zwar ein Stückchen weiter, aber auch nicht viel. Die Firma braucht die konkreten Daten der Gläser, die ich natürlich nicht hier habe. Eine maschinelle Auswertung der Gläser sei zwar möglich, aber zu ungenau. Also werde ich versuchen, die Daten vom Optiker in Rheinbach zu bekommen, wo ich die Brille gekauft habe. Dann kann ich die Daten mit der kaputten Brille an die Firma senden und sie würden mir die reparierte Brille auf den Campingplatz schicken lassen wo wir zu diesem Zeitpunkt sind.

Dann konnten wir endlich losfahren, zuerst noch einmal in Richtung Süden. Ziel war der Paronella-Park, etwa 90 km südlich von Cairns.

Als wir dort ankamen, gab es die nächste Ernüchterung. Der kleine Campingplatz direkt am Park war vollständig ausgebucht. So mussten wir wohl oder übel wieder 20 Minuten zurück auf einen anderen Campingplatz in der Nähe von Innesfail fahren.

Dort war es aber kein Problem. Wir stellten den Camper ab und wollen dann morgen früh zeitig zum Park fahren.
Eigentlich hatten wir ganz gut geschlafen, nur der Lärm des nahegelegenen Highways Nr. 1 war sehr störend. Aber wir waren ausgeruht und konnten heute das erste Ziel in Angriff nehmen, den Paronella-Park (Sonnabend, 08.05.2021). Über Nacht war auch eine Mail des Optikers in Rheinbach angekommen. Jetzt muss ich die Daten „nur“ noch für die australische Firma aufbereiten.

Kurz nach 9 Uhr waren wir schon am Park und es war sehr viel weniger los als gestern. Wir kauften die Eintrittskarten und begannen unseren Rundgang.

José Paronella kam 1913 aus Katalonien/Spanien nach Australien und arbeitete 11 Jahre zuerst als Zuckerrohrarbeiter, später kaufte und verkaufte er Zuckerrohrfarmen. Er kehrte kurz nach Spanien zurück und 1925 kam er frisch verheiratet wieder nach Australien.

1929 kaufte er das Gelände für 129 Pfund und begann ihren Traum umzusetzen. Zuerst bauten sie ein Haus für sich und begannen später mit der Burg. Mit Ausnahme des Hauses aus Stein wurden alle Bauwerke aus gegossenem Stahlbeton gefertigt, wobei die Bewehrung alte Eisenbahnschienen waren. Der Beton wurde mit einem Putz aus Ton und Zement bedeckt, den sie von Hand anlegten und als Erinnerung an die geleistete Arbeit die Fingerabdrücke hinterließen. 1935 öffneten sie den Park für die Öffentlichkeit. Es gab einen Kinosaal, es wurden Feste organisiert, zwei Tennisplätze standen zur Verfügung, es gab Badestellen und und und. Es wurden über 7000 Bäume gepflanzt, u.a. die jetzt nach 90 Jahren beeindruckenden Kauri-Bäume. 1946 begann das Unglück. Durch Baumfällarbeiten wurde der Fluss oberhalb des Parkes durch Baumstämme angestaut, dann gegen eine Eisenbahnbrücke gedrückt und schließlich ergoss sich eine Wasser-/Schlamm-/Baumlawine durch den Park. Sie und später ihre Kinder bzw. Enkel versuchten, den Park wieder aufzubauen, aber immer wieder kam es zu Fluten wie 1967, 1972 und 1974. 1979 brannte die Burg aus, der Park wurde geschlossen und nachfolgende Zyklone führten zu weiteren Zerstörungen. 1993 wurde der Park von einem Ehepaar gekauft, die nunmehr versuchen, die Reste zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Hier ein paar Eindrücke vom mittlerweile als Touristenattraktion preisgekrönten Park.






Danach fuhren wir noch kurz nach Innisfail zum Einkaufen, denn nach dem Paronella-Park wollen wir in Richtung Outback fahren. Und es gibt erst einmal keine größeren Städte mehr. Der Weg führt zuerst durch die tropische Landschaft mit vielen Bananen- und Zuckerrohrfeldern.

Die Straße schlängelte sich langsam nach oben in die Berge der Great Dividing Range und der Atherton Tablelands. Die Landschaft änderte sich und jetzt überwogen Weiden, Wiesen und kleiner Wälder die Landschaft, die nunmehr sehr europäisch wirkte. Wir kamen wieder durch Millaa Millaa, wo wir schon vor ein paar Tagen waren und Ravenshoe, der höchstgelegenen Stadt Queenslands. Zwischendurch kletterte die Straße bis auf 1100 m Höhe. Später senkte sich die Straße wieder ab – auf ca. 600…700 m Höhe. Nun ähnelte die Landschaft schon eher dem Outback. Wir fuhren wieder durch endlose, lockere Eukalyptuswälder.

Diesmal hatten wir einen Campingplatz auf einer Farm ausgesucht. Die Pinnarendi Station lag nur einen Kilometer vom Highway entfernt und entpuppte sich als Glücksgriff. Die Standplätze waren sehr schön, es war absolut ruhig. Die Besitzerin begrüßte uns und ein anderes Ehepaar, dass auch gerade angekommen war, herzlich. Der Caravanpark ist ein zweites Standbein für die Familie, die in 5-ter Generation hier Rinder züchtet.

Wir konnten am Nachmittag noch einen ausgedehnten Spaziergang durch die nähere Umgebung machen.


Abends buchten wir noch die Unterkunft für morgen und gleich eine Tour bei Undara Experience. Leider kann man diesen Park nicht ohne Tour besuchen. Einziger Wermutstropfen: wir waren auf 750 m Höhe und nachdem die Sonne untergegangen war, fiel die Temperatur sehr schnell von angenehmen 26°C auf 19°C. Nachts sollten sie bis auf 13°C fallen.
Wir haben gut geschlafen, denn auf dem Campingplatz war es absolut ruhig. Wir mussten aber die Fenster fast alle schließen, denn es kühlte tatsächlich bis auf 13°C ab. Aber nach dem Frühnebel kam wieder die Sonne heraus und die Temperaturen kletterten schnell nach oben.

Da das heutige Ziel (Sonntag, 09.05.2021) nur 50 km entfernt lag, hatten wir viel Zeit. Zudem hatten wir die Tour bei Undara Experience erst für 13 Uhr gebucht. Also kümmerte ich mich zuerst um den Luftdruck der Reifen, pumpte etwas nach und füllte auch die Scheibenwaschanlange auf. Dann fuhren wir von der Pinnarendi Station zurück auf dem Savannah Way erst ein Stückchen nach Süden und bogen dann endgültig in Richtung Westen ab. Die Landschaft ist hier übrigens trockener Regenwald. Das bedeutet, dass es eigentlich Pflanzen aus dem Regenwald sind, die aber die Trockenzeit von Juni bis Oktober überstehen können. Danach fängt die Savannenlandschaft an, die fast ¼ der Fläche Australiens im Norden umfasst.

Zu den Undara Experiences mussten wir etwa 15 km Offroad-Strecke fahren, die aber sehr gepflegt war. Der Undara Volcanic Nationalpark ist eine vulkanische Landschaft, wo es ca. 160 alte Vulkankegel gibt. Wobei der letzte Ausbruch erst 10.000 Jahre her sein soll. Alle 200.000 Jahre soll es einen größeren Ausbruch gegeben haben.

Die Ausbrüche waren aber keine heftigen Explosionen, sondern langandauernder Austritt von Lava. Die Lava hat unter anderem riesige Lava-Tunnel hinterlassen, von denen man zwei hier besichtigen kann. Die Tunnel entstanden dadurch, dass die Lava bei einem solchen Ausbruch 10 Jahre lang geflossen ist und dadurch auch das darunter liegende Gestein aufgeweicht und mitgerissen hat. Gleichzeitig kühlte die Oberfläche ab und wurde fest, während der Lava-Strom noch darunter floss und bildete damit einen Tunnel. Viele solcher Tunnel wurden durch spätere Vulkanausbrüche wieder ausgefüllt.

Wir checkten schon kurz nach 10 Uhr am Campingplatz in Undara ein, bauten unseren Camper auf und kochten uns später ein Mittagessen. Das Camp war sehr touristisch angelegt: es gab viele verschiedene Unterkünfte, ein großes Restaurant, dass wie einige der Unterkünfte aus alten Eisenbahnwaggons ausgebaut worden war.

Es gab eine Tankstelle, einen Swimmingpool und ein paar Wanderwege, die man auch ohne Guide laufen konnte. Kurz vor 13.30 Uhr versammelten sich die Gruppen und wurden von zwei Guides mit zwei Bussen abgeholt.

Die Führung durch die zwei Lava-Tunnel dauerte etwa 1.5 Stunden, man hätte es aber auch in 30 Minuten geschafft. Hier ein paar Eindrücke:






Fast zum Schluss zeigte uns der Guide noch eine der gefährlichsten Pflanzen Australiens, die australische Brennnessel (Gympie) deren Härchen tief in die Haut eindringen und monatelange Schmerzen verursachen. Er selbst sprach von 18 Monaten, in denen er mit der Krankheit zu kämpfen hatte.
Kurz nach 15 Uhr waren wir zurück und genossen die nachmittägliche Sonne, die noch vom makellos blauen Himmel schien – Bilderbuchwetter! Wir sind übrigens noch in 800 m Höhe, deswegen sind die Tagestemperaturen sehr angenehm. Nachts kühlt es auf ca. 15°C ab.

Heute Morgen war es aber nicht so kalt, so dass wir draußen frühstücken konnten (Montag, 10.05.2021). Wir wollten heute morgen zwei kleine Wanderungen unternehmen, die wir gestern nicht mehr geschafft haben. Die erste Wanderung führte uns direkt vom Campingplatz etwa 2,5 km zu einem schönen Aussichtspunkt (Atkinson‘s Lookout).

Der Weg führte durch lockeren Wald aus dem überall Lavagestein hervorlugte. Gleich am ersten Abzweig standen drei Kängurus und beäugten uns skeptisch, liefen aber nicht weg.

Danach ging es ein bisschen auf und ab. Das Wetter war prächtig, es war sehr still und wir begegneten nur zwei weiteren Pärchen. Nach 45 Minuten erreichten wir den Aussichtspunkt.

Wir gingen zufrieden auf dem gleichen Weg zurück. Danach fuhren wir mit dem Camper ca. 15 km bis zum Kalkani Krater. Er erhebt sich ca. 100 m über der Landschaft und ist nahezu kreisrund. Vom Parkplatz führt ein Wanderweg schräg hinauf auf die Kraterkante. Von dort kann man oben 2,5 km einmal um den Krater herum laufen. Von dort hatte man schöne Aussichten in die Landschaft und in das Kraterinnere, das vollständig bewachsen war.

Verschiedene Tafeln erläuterten das vulkanische Geschehen.

Kurz vor dem Ende sahen wir noch mehrere Wallabies. Später las ich, dass es Hübschgesichtwallabies waren.

Kurz nach 11 Uhr erreichten wir wieder den Parkplatz. Zum Mittagessen war es noch zu früh, also fuhren wir erst einmal weiter. In Mount Surprise wollten wir schauen, ob wir etwas zu essen bekommen. Die knapp 40 km bis Mount Surprise waren schnell geschafft. Mount Surprise ist ein winziges Dorf (170 Einwohner) mit einem Motel, einer Tankstelle, einem General Store, einem Café/Bakery und einem Caravan-Park.

Wir kehrten in dem Café ein, bestellten zwei Sandwiches und bereuten es. Das Café lag in einer heruntergekommenen Lagerhalle und alles war ziemlich schmuddlig, einschließlich des Wirtes.

Aber mein getoastetes Steak-Zwiebel-Sandwich war ganz gut, Moni hatte sich ein reines Salat-Sandwich bestellt, das ungetoastet war und ihr überhaupt nicht geschmeckt hat. Auch der General-Store hatte ein sehr mickriges Angebot, es scheint schwierig (bzw. gar nicht) zu werden, in der nächsten Zeit vernünftiges Brot und Brötchen zu bekommen.
Danach ging es ein Stück auf dem gut zu fahrenden Highway 1, dem Savannah Way, bevor wir auf eine Gravel Road abbogen und die restlichen 45 km bis Einasleigh und der Copperfield-Schlucht in Angriff nahmen. Diese Straße hatte es in sich: viele Wellen, insbesondere in den Kurven, wo man nicht so schnell fahren kann und viele Querungen von Bachläufen, die zwar trocken waren, aber unberechenbar.

Ein paar Mal hat es uns so durchgeschüttelt, dass es uns Angst und Bange um unseren Rangie geworden ist.

Wir waren sehr froh, als wir endlich in Einasleigh angekommen sind, einem Dörfchen mit 30 Einwohnern. Aber es gab einen Campingplatz. Eine ältere Frau nahm uns in Empfang. Da wir die einzigen Gäste waren, konnten wir uns den Stellplatz aussuchen und mussten nach der heftigen Fahrt erst einmal abtouren.


Danach liefen wir die wenigen Häuser an der Hauptstraße ab und ich setzte mich noch mal an den Computer. Morgen früh wollen wir hier die Copperfield-Schlucht besichtigen und später zur vielbeworbenen Cobbold-Schlucht fahren. Das sind noch einmal über 90 km, überwiegend auf Schotterpisten. Auch bei der Cobbold-Schlucht musste man wie in Undara eine Tour buchen. Ich habe erst für übermorgen Nachmittag die Tour buchen können und gleich zwei Übernachtungen auf dem Campingplatz mitgebucht. Dafür gab’s Rabatt. Das Wetter scheint weiter sehr freundlich zu bleiben, für morgen sind hier 31°C angesagt – auf nunmehr 500 m Höhe.
Im Übrigen hat sich das mit der Reparatur meiner Brille erst einmal erledigt. In Australien ist gefordert, dass die Brille nicht älter als 2 Jahre sein darf, ansonsten muss man sich bei einem Optiker ein neues Rezept besorgen. Und meine Brillen habe ich schon im Juni 2018 machen lassen. Wann wir wieder einmal in eine Stadt kommen, die einen Optiker hat, wissen wir noch nicht. Das kann dauern.

Die Nacht war ruhig und nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen (Dienstag, 11.05.2021). Heute Morgen wollten wir uns als erstes die Copperfield-Schlucht ansehen, die in unmittelbarer Nähe bei unserem Campingplatz in Einasleigh liegt. Wir fuhren ein paar hundert Meter und stellten den Camper auf dem Parkplatz ab. Die Copperfield Gorge entstand dadurch, dass sich der Einasleigh River im Lauf von Jahrtausenden durch vulkanisches Gestein gefressen hat. Die Schlucht war nur wenige hundert Meter lang, aber sehr imposant. Wir liefen die Schlucht zuerst oben ab und später hinunter am Fluss entlang. Übrigens kommt der Name von der Kupfer-Mine, die direkt daneben liegt.



Danach hielten wir noch am ehrwürdigen Einasleigh Hotel, das wir gestern leider nicht gesehen haben.

Wir schauten uns außen und innen um, kauften ein paar Bier, um die Vorräte wieder etwas aufzufüllen und fuhren dann weiter bis Forsayth. Die Strecke war etwa zu 2/3 asphaltiert, der Rest war Gravel-Road, aber in einem relativ guten Zustand. In Forsayth suchten wir zuerst eine Tankstelle. Sie war ziemlich windig, deswegen tankte ich nur etwas nach.

Im General-Store kauften wir noch ein paar Sachen und fuhren weiter. Vor uns lagen noch 45 km Schotterpiste. Ziel war das Cobbold Gorge Village, wo wir für morgen Nachmittag eine Tour gebucht haben. Die Straße war einigermaßen in Ordnung, aber die Bachdurchfahrten sind immer ein „Erlebnis“, auch wenn sie trocken sind. In einem stand noch richtig tief Wasser und ich konnte die Löcher in der Straße nicht sehen….

Schließlich erreichten wir Cobbold Gorge Village und checkten ein. Es herrschte ein ziemlicher Rummel: gerade kamen mehrere Gruppen von den Touren zurück und es versammelten sich schon die Gruppen für die nächsten Touren und zwischendurch reisten weitere Camper an. Aber es löste sich alles auf und am Abend waren alle Tagestouristen abgereist und es blieben nur die Camper übrig.

Die gebuchte Tour begann erst 13:30 Uhr, so dass wir heute Morgen noch ausreichend Zeit hatten (Mittwoch, 12.05.2021). Es gab verschiedene kurze Wanderwege rund um das Camp. Wir suchten uns einen Walkway zu einem Lookout aus und wollten dann in einem großen Bogen zurücklaufen. Wir mussten uns in ein dickes Buch eintragen und liefen dann los.

Der Weg war gut ausgeschildert und führte durch lockere Eukalyptuswälder. Kängurus schien es genügend zu geben, wie man an ihren Hinterlassenschaften auf den Wegen sehen konnte, aber es ließ sich heute keines blicken.

Kurz vor dem Lookout ging es noch einmal richtig den Berg hinauf, so dass wir bei der Wärme und der Steigung gut ins Schwitzen kamen. Oben angekommen, waren die Aussichten nicht so spektakulär, wie wir uns es vorgestellt hatten, aber es war schon schön.


Nach einer Verschnaufpause liefen wir wieder hinunter und dann in einem weiten Bogen zurück zum Camp. Insgesamt sind es dann doch 8 km geworden und mittlerweile stand die Sonne schon sehr weit oben und es waren geschätzte 30°C.

Nach dem Mittagessen ging es an der Rezeption los. Die Tour durch die Cobbold Gorge sollte ca. 3 Stunden dauern. Etwa 30 Leute stiegen in einen Allrad-Bus und dann wurden wir 2,5 km gefahren. Danach wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen geteilt und wir liefen mit einem älteren Guide los.

Wir wanderten in einem weiten Bogen durch interessante Sandsteinformationen.

Der Guide lieferte in einem breiten australischen Englisch unglaublich viele Erläuterungen dazu. Über Flora und Fauna, die erdgeschichtlichen Hintergründe, die Geschichte der Besiedelung dieser Gegend und viele dazugehörige Episoden. Ich glaube von den 3 Stunden hat er 2,5 Stunden geredet … Dann erreichten wir den ersten Höhepunkt der Tour: die gläserne Brücke über die Schlucht. Alle bekamen Schuhschoner, die wir anziehen mussten, um die Glasbrücke nicht zu zerkratzen.


Die Aussichten von der Brücke in die Schlucht waren beeindruckend.


Danach führte der Weg zu einer Bootsanlegestelle und wir stiegen in eines der Boote ein. Das Boot wurde von einem Elektromotor angetrieben und war daher sehr leise.


Das Boot fuhr durch die enge Schlucht. Manchmal war die Schlucht gerade so breit wie das Boot. Die Schlucht ist bis zu 20 m tief und ändert ihren Pegelstand zwischen der Regenzeit und der Trockenzeit nur unwesentlich. Uns erinnerte die Schlucht an dien Zugangsweg zu Petra in Jordanien, nur halt mit Wasser.



Zurück ging es wieder mit dem Bus und wir waren relativ spät wieder am Camper und ließen die Erlebnisse des heutigen Tages noch auf uns wirken. Morgen geht es weiter in Richtung Westen.
Heute soll es weiter nach Westen gehen (Donnerstag, 13.05.2021). Unser eigentliches Ziel ist Karumba am Golf von Carpentaria. Dort werden wir dann den Highway No. 1 verlassen und in Richtung Südwesten abbiegen. Der Highway No 1, der Savannah Way, ist weiter westlich für mehrere hundert Kilometer Gravel Road. Das wollen wir uns (und Rangie) nicht antun. Bis nach Karumba sind es aber etwa 500 km. Zu lang für eine Tagestour, daher wollten wir in Cloydon übernachten.

Zuerst fuhren wir über 40 km die Gravel-Road von Cobbold George Village nach Forsayth. Diesmal lief es etwas besser als auf der Hinfahrt, was aber auch an dem Sonnenstand lag. Man konnte einfach die Fahrspur und die Dellen durch die Schatten eher sehen. In Forsayth machten wir diesmal keine Pause, sondern fuhren direkt weiter in Richtung Georgetown. Von den ca. 50 km Strecke waren aber auch noch einmal 15 km Gravel Road. In Georgetown mussten wir dringend einkaufen und tanken. Ersteres war mühsam, da die kleinen Läden hier im Outback ein sehr beschränktes Angebot haben. So werden wir noch eine Weile Toastbrot anstelle von richtigem Brot und Brötchen essen müssen.

Mit vollem Tank und vollem Kühlschrank fuhren wir die restlichen ca. 130 km. Die Strecke war oft einspurig, so dass sich begegnende Autos auf den Randstreifen fuhren mussten. Nicht prickelnd, aber besser als Gravel Road.

Gegen 14 Uhr checkten wir auf dem kleinen Platz in Cloydon ein, der mitten in dem winzigen Städtchen lag und machten noch einen kleinen Spaziergang. Cloydon hat offensichtlich eine Geschichte als Goldgräberstadt und man hatte viel Mühe (und Geld) hineingesteckt, die Erinnerungen an diese Zeit zum Leben zu erwecken.



Das hätten wir hier nicht vermutet. Der Abend verging mit den üblichen Arbeiten an den Laptops.
Heute ist die vorerst letzte Etappe, die uns direkt nach Westen führt (Freitag, 14.05.2021). Bis Karumba sind es etwa 230 km. Ein Blick auf das Wetter zeigte uns bestes Reisewetter an.

Wir konnten nach dem Frühstück direkt losfahren und brauchten vorerst nicht tanken oder einkaufen. Die Straße war sehr gut ausgebaut und bei Tempo 95 km/h schnurrte Rangie vor sich hin. Die Landschaft und die Straßenführung waren sehr monoton. Die kilometerlangen Geradeausstrecken sind sehr ermüdend.

Mit nur einer Pause erreichten wir nach rund 150 km Normanton. Hier bogen wir in Richtung Norden ab. Schon kurz vor 12 Uhr erreichten wir Karumba. Wir checkten auf dem Campingplatz ein und versuchten über die Rezeption eine Sonnenuntergangstour zu buchen, mit Getränken und kleinen Snacks. Leider waren sie bereits über das gesamte Wochenende ausgebucht. Sehr schade.

Dafür machten wir uns nach dem Mittagessen zu Fuß auf zum „Barramundi Discovery Centre“. Hier werden Barramundi aufgezogen, die dann später im Fluss ausgesetzt werden. Der Barramundi ist ein Raubfisch, der sowohl im Süß- als auch im Salzwasser leben kann. Er ist in Australien ein beliebter Speisefisch und wird auch gern geangelt. Der Eintritt in das Zentrum ist kostenlos.

Es gibt verschiedene Ausstellungsteile über den Fisch, die Geschichte des Zentrums, über Flora und Fauna der Gegend und einen großen Außenbereich mir einem großen Teich, in dem die Fische aufwachsen. Leider waren nur zwei, drei kleine Aquarien mit sehr kleinen Barramundi zu sehen.

So waren wir schon nach einer halben Stunde wieder draußen und liefen in das Dorf zurück. Aber außer der kleinen Anlegestelle, einem Hotel mit Restaurant und Bottle Shop, einem Spar-Supermarkt und einem Fleischer gab es nicht viel zu sehen. Natürlich fehlten auch die obligatorische Polizeistation und die Tankstelle nicht.