Uluru und Kata Tjuta

Heute (Mittwoch, 26.05.2021) brechen wir endgültig auf nach Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjuta (Die Olgas). Die Nacht war wieder kalt und da die Sonne nicht schien, blieb es den ganzen Tag über bei 15…17°C. Erst gegen Abend kam die Sonne mal durch. Das Wetter bleibt aber kalt und in den nächsten Tagen sollen die Nachttemperaturen auf 5°C fallen.

Die Etappe sollte uns heute von Alice Springs bis Erldunda weiter auf dem Stuart Highway führen. Von dort fährt man dann auf dem Lasseter Highway nach Westen zum Uluru. Bis Erldunda waren nur 200 km. Wir tankten das Auto noch mal zu einigermaßen erträglichen Preisen voll (1,50$/l) und fuhren los. Wir verließen Alice Springs durch eine Lücke in den West MacDonnell Ranges – The Gap. Hier fährt auch der legendäre Ghan-Zug durch.

The Gap

Der Himmel hing voller Wolken und bei diesen Temperaturen hatten wir nach langer Zeit wieder lange Hosen, ein Fleece-Shirt angezogen und die Sandalen gegen richtige Schuhe getauscht. Wir machten bei der relativ kurzen Strecke nur eine Pause am Roadhouse Stuarts Well.

Hinweisschild für die Suppe des Tages…

Wir erreichten schon kurz vor 12 Uhr Erldunda. Das Roadhouse war ein richtig großer Komplex mit Shell-Tankstelle, Motel, Restaurant und Bar, einem Shop und natürlich dem Campingplatz. Wir hatten die Campsite vorher gebucht und durften uns einen Standplatz aussuchen. Es war noch relativ leer, aber bis zum Abend war der Platz zu ca. 90% gefüllt. Wir sahen uns etwas auf dem weitläufigen Gelände um und genossen am späten Nachmittag dann doch noch ein paar wärmende Sonnenstrahlen. Erldunda ist übrigens das Zentrum Australiens – nach eigener Darstellung. Da es 5 verschiedene Methoden gibt, den Mittelpunkt eines Landes zu bestimmen, hat man aus diesen Werten wiederum einen Mittelpunkt gebildet und nun ist Erldunda das Zentrum der Zentren Australiens.

Der Zentrum des Zentrums

Nun sind wir gespannt, wie wir den Aufenthalt am Uluru gestalten können.

Mondaufgang in Erldunda

Die Nacht war sehr kalt: früh morgens zeigte das Thermometer 1°C an. Im Camper war die Temperatur auch auf 7°C gesunken. Das es so kalt wird, damit hatten wir nicht gerechnet. Heute (Donnerstag, 27.05.2021) geht es über rund 250 km bis nach Yulara. Das ist das touristische Zentrum für den Besuch des Uluru und der Kata Tjutas. Eigentlich ist es ein kleines Städtchen mit einem Zentrum wo es Restaurants, Shops, die Post und diverse Hotels/Motels gibt. Der Campingplatz ist ziemlich groß, aber es gibt relativ wenige Stellplätze mit Strom, dafür einen riesengroßen Overflow-Bereich, wo sich Camper hinstellen können. Von dort aus sind es nochmals 15 km bis man am Uluru ist.

Wir tankten in Erldunda noch mal und fuhren los. Die Temperaturen gingen nur sehr zögerlich nach oben, bis Mittag erreichte das Thermometer gerade mal 16°C. Wir fuhren zügig in Richtung Uluru und machten nur nach rund 180 km eine Pause in Curtin Springs. Das wäre die Ersatzvariante, falls wir in Yulara keinen Stellplatz bekommen. Kurz nach 11 Uhr rollten wir in Yulara ein.

Vor der Einfahrt und in der Rezeption standen schon Schlangen von ca. 10 anderen Campern, die sich auch anmelden wollten. Wir mussten mehr als eine halbe Stunde warten, ehe wir an der Reihe waren. Wie erwartet, waren die Stellplätze mit Strom und auch die regulären Stellplätze ohne Strom ausgebucht und wir hatten nur die Chance, uns auf dem Overflow-Platz zu stellen. Da wir keine andere vernünftige Wahl hatten, buchten wir für zwei Nächte. Der Overflow-Bereich ist nichts anderes als ein großer Platz wo man sich hinstellen kann. Einziger Vorteil: man darf die sanitären Anlagen mitbenutzen.

Teilansicht des Overflow-Platzes

Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir in Richtung Uluru. Ich hatte noch schnell zwei Eintrittskarten für den Nationalpark online gebucht, so konnten wir ohne am Parkeingang anzustehen in den Park fahren. Auch beim zweiten Mal (nach 2005) waren wir vom Uluru zutiefst beeindruckt. Wir machten erste Stopps und fotografierten und filmten.

Am Kulturzentrum stellten wir den Camper ab und begannen unseren Weg zum Felsen. Da es schon relativ spät war und wir schon einmal die Gesamtrunde um den Uluru gelaufen sind ( ~11 km), hatten wir uns zwei kürzere Wege ausgesucht.

Viele Blicke auf den heiligen Felsen der Aborigines kannten wir schon, aber trotzdem war es wunderschön, das alles noch einmal sehen zu können. Hier ein paar Impressionen:

Viele imposante Felsformationen sieht man erst von Nahem.
Felszeichnungen der Aboriginies

Wir kamen auch an der Stelle vorbei, wo vor 15 Jahren noch der Aufstieg auf den Uluru gestartet wurde. Seit 2 Jahren ist dies verboten.

Wir liefen am Rand der Straße zurück zum Kulturzentrum und gingen noch kurz einkaufen. Dabei kamen wir wieder an der Rezeption des Campingplatzes vorbei, wo die Schlange der Wartenden noch länger geworden ist.

Und hier noch ein Panoramabild:

Auf dem Platz suchten wir eine Stelle, wo wir Rangie abstellen konnten und stellten uns neben einen Apollo-Camper, der genauso aussah wie unser Miet-Camper vor 15 Jahren. Später stellte sich heraus, dass der Camper einem schweiz-deutschem Pärchen gehörte, die seit 2019 in Australien sind. Sie leben vorzugsweise in Perth und haben aber sehr viele – auch längere – Touren durch Australien gemacht. Wir schwatzten eine Weile, ehe sie in Richtung Rezeption mussten, denn sie hatten sich noch nicht angemeldet. Moni ging noch zu einem Sunset-Punkt, um vielleicht doch das ultimative Foto vom Uluru beim Sonnenuntergang zu schießen.

Danach zogen wir uns in unseren Camper zurück, denn draußen wurde es wieder sehr kühl.


Auch wenn ich mich wiederhole: die Nacht war wieder richtig kalt. Es wird Zeit, dass wir in Richtung Norden zurückfahren (Freitag, 28.05.2021). Moni stand heute extra eher auf, um nach dem gestrigen Sonnenuntergang heute Morgen einen Sonnenaufgang zu fotografieren. Ich blieb lieber noch im warmen Bett.

Uluru korz vor dem Sonnenaufgang

Für heute standen zuerst die Olgas / Kata Tjuta auf dem Programm. Später wollten wir die Rundstraße um den Ulura fahren. Beim ersten Besuch hatten wir den Base Walk um den Uluru gemacht. Vor der Abfahrt schwatzten wir noch mit dem schweiz-deutschen Pärchen und es stellte sich heraus, dass die junge Frau in einem Nachbardorf von Monis Geburtsort Herrnhut (Sachsen/Oberlausitz) geboren ist und in Herrnhut zur Schule gegangen ist. So klein ist die Welt. Schade, dass sie heute schon weiterfahren wollten/mussten, aber wir tauschten unsere Kontaktdaten aus.

Wir fuhren danach gemütlich in Richtung Kata Tjuta. Das sind etwa 50 km. Leider war das Wetter viel schlechter als vorhergesagt. Eine dichte Wolkendecke bedeckte den Himmel und ließ keine Sonne durch. Dadurch stiegen die Temperaturen fast gar nicht und es blieb sehr kalt. Den ersten Fotostopp machten wir am Kata Tjuta Dune Viewing. Dick angemummelt mit Winterjacke und Fleece-Shirt liefen wir zum Lookout.

Die Aussicht war fantastisch (Das Panoramabild bei Wikipedia [siehe Link oben] wurde von dort aufgenommen – bei besserem Wetter).

Auch hier ein Panaoramafoto.

Nach ein paar weiteren Foto-Stopps kamen wir am Parkplatz für die kleine Wanderung zur Walpa-Schlucht an. Hier kam neben der Kälte noch ein sehr starker Wind dazu, der offensichtlich durch die Berge mit erzeugt wird. Nicht umsonst führt die größere Wanderung gleich daneben durch das „Valley of the winds“. Diese Wanderung hatten wir auch 2005 schon gemacht.

Parkplatz an der Walpa-Schlucht
Eingang zur Walpa-Schlucht.

Wir liefen in Richtung Ende der imposanten Schlucht, deren Felswände steil hinauf ragen. Der höchste Gipfel ragt 564 m über dem Grund empor und ist 1069 m hoch. Zum Vergleich: der Uluru ragt 348 m über der Umgebung und ist insgesamt 863 m hoch.

Im heftigen Gegenwind liefen wir bis zum Ende des Weges. Von einer Plattform aus konnten wir das nahe Ende der Schlucht sehen, durften aber nicht weiter gehen.

Interessantes Gestein

Der Rückweg war angenehmer und nach einer Mittagspause fuhren wir zurück in Richtung Uluru. Am Kulturzentrum bogen wir in die Ringstraße ein und machten noch einen Stopp bei einem sehr gut ausgebauten Sunset Viewing Point. Wenn morgen früh sehr schönes Wetter ist, werden wir vielleicht mal hierher zum Sonnenaufgang fahren. Die Runde um den Uluru war dann schnell gemacht, bot aber immer wieder spektakuläre Aussichten.

An vielen Stellen durften man aber nicht halten und fotografieren, da manche für die Aboriginies heilig sind. Zum Schluss fuhren wir wieder in das Ayers Rock Resort und tankten für die lange Strecke morgen bis Alice Springs. Auf dem Überlauf-Bereich des Campingplatzes suchten wir uns wieder ein Plätzchen und machten noch einen letzten Abstecher in das kleine Zentrum des Ressorts.

Abends zogen wir uns wegen der Kälte wieder schnell in unseren Camper zurück.


Wir hatten gestern Abend beschlossen, wenn der Himmel morgen früh wolkenlos ist, wollen wir vor dem Sonnenaufgang zum Sunrise Point am Uluru in den Nationalpark fahren, um den Sonnenaufgang am Uluru zu erleben. Moni hatte sich den Wecker auf 05:30 Uhr gestellt und als sie aufstand war der Himmel tatsächlich wolkenfrei (Sonnabend, 29.05.2021). Wir räumten unseren Kram zusammen und als wir das Dach herunterfahren wollten, stellten wir fest, dass sich unsere Batterie im Camper über Nacht von 80% auf 2% Kapazität entladen hatte. Warum auch immer …. Mit Unterstützung des laufenden Automotors und damit der Lichtmaschine haben wir das Dach fast vollständig schließen können und konnten wenigstens losfahren. Da kündigt sich wohl der nächste Ärger an.

Durch den Hick-Hack hatten wir Zeit verloren und waren erst 10 Minuten vor Sonnenaufgang (07.18 Uhr) am Lookout am Uluru. Vor uns waren schon geschätzt 50 Autos und 70…80 Leute hier angekommen.

Aber der Platz war großzügig ausgebaut und wir fanden ein schönes Plätzchen, von dem aus wir fotografieren und filmen konnten. Es war 1°C kalt, aber es wehte wenigstens kein Wind. Der Sonnenaufgang war nicht ganz so spektakulär, wie wir gehofft hatten, aber es war schon beeindruckend.

Die ersten Sonnenstrahlen am Uluru

Danach fuhren wir los in Richtung Alice Springs. Das waren rund 460 km. Eigentlich wollten wir gar nicht mehr solche langen Touren machen, andererseits wollten wir schnell nach Norden, wo es hoffentlich etwas wärmer wird. Am Mount Connors Lookout machten wir die erste Pause und wurden von einem jungen Deutschen (Lukas) angesprochen. Er hatte unser Autokennzeichen gesehen und sich gewundert. Wir schwatzten mit ihm eine Weile. Er war schon zwei Jahre in Australien und derzeit mit seiner spanischen Freundin im Campervan unterwegs.

Der Mount Connors. Da er am Weg zum Uluru liegt, halten ihn viele bereits für den Uluru.

Dann fuhren wir weiter bis Erldunda, tankten dort und machten eine kurze Mittagspause. Danach fuhr Moni eine ganze Weile, bevor ich vor Alice Springs wieder übernommen habe. Dort gingen wir einkaufen und fuhren zum nächsten Campingplatz, dem dritten in Alice Springs. Er hatte einen großen Vorteil: direkt daneben lag die einzige Craft Beer Brauerei weit und breit, die Alice Springs Brewing Co.

Zum Abendessen kehrten wir dort ein, verkosteten einige leckere Biere und haben ausnahmsweise mal sehr schmackhafte Pizza gegessen. Ein schöner Abschluss unserer Runde in das rote Zentrum und zum Uluru.

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