Nachdem wir die Schleife über die Snowy Mountains und die Besteigung des Mount Kosziuszko erfolgreich hinter uns gebracht hatten, ging es heute zurück an die Küste und weiter in Richtung Norden (Donnerstag, 17.03.2022).
Leider haben wir immer noch keine Nachricht von Seabridge, ob und wann die Verschiffung von Rangie möglich sein wird. So rast die Zeit dahin und bis zum 9. Mai, wo unsere Visa und das Carnet de Passages auslaufen, ist es nicht mehr so weit. Wir müssen jetzt die Zeit überbrücken und dürfen uns nicht mehr allzuweit weg von Port Kembla/Sydney entfernen, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können. Also wollen wir noch ein Stück die Küste hinauffahren, um dann nach Canberra abzubiegen und dort auch endgültig die „Big Lap“, die große Runde um Australien abzuschließen. Über 50.000 Kilometer sind wir schon gefahren.
Wir fuhren von Bega nach Tathra und von dort weiter die Küstenstraße entlang. Erster Stopp war das kleine Örtchen Bermagui.

Wir waren sehr früh dort und schlenderten durch den Ort. Viele Geschäfte und Restaurants hatten noch geschlossen.


Beim Rundgang entdeckten wir ein Hinweisschild auf den „Blue Pool“, einem Naturschwimmbecken an der Felsenküste. Wir beschlossen, nach dem Rundgang dorthin zu fahren, denn es war nicht weit. Wir stellten den Camper oberhalb des offiziellen Parkplatzes ab, der für größere Fahrzeuge nicht so geeignet war.

Nachdem wir uns den Blue Pool von einem Lookout aus angeschaut hatten, wollte Moni unbedingt in das Wasser. Ich ließ mich überreden. Also zogen wir uns im Camper um und stiegen die Treppen hinunter zum Pool. Es sah schon schön aus und das Wasser war auch nicht so ganz kalt wie ich es befürchtet hatte.

Aber die Luft war relativ kühl und nach einer Runde im Meerwasser kehrten wir zum Camper zurück. Ein schönes Erlebnis war es trotzdem.


Nun war es an der Zeit an den nächsten Campingplatz zu denken. Bei der Suche bin ich über einen Platz „gestolpert“, der direkt neben einer Craft Beer Brauerei lag. Der BIG4 Campingplatz lag nur 8 km weiter am Lake Wallaga und war schnell erreicht. Wir konnten einchecken und machten erst mal Mittagspause. Es gab Schweinerippchen und Sauerkraut – beides hatte ich gestern Abend vorbereitet – und Salzkartoffeln. Sehr lecker!

Danach gingen wir zur Camel Rock Brewery, die auch Bar und Pizza-Restaurant war. Sie lag direkt auf dem Campingplatz. Solche Kombinationen sollte es öfters geben!😋

Ich trank ein Red IPA, das gut geschmeckt hat, und Moni einen Weißwein von einem örtlichen Weingut. Dann gingen wir zum Camper zurück.
Frühmorgens schien die Sonne vom Himmel und es versprach ein schöner Tag zu werden (Freitag, 18.03.2022). Moni hatte gestern noch den Camel Rock entdeckt, den Namensgeber der Brauerei. Dort hielten wir kurz an und sahen uns den Felsen an.

Dann führte uns die Fahrt weiter nach Norden in die Eurobodalla Region. Der Name Eurobodalla stammt übrigens von einem Aboriginal Wort, das „kleiner Hafen für Boote“ oder „Land zwischen den Wassern“ bedeutet.

Den nächsten Stopp machten wir in Narooma. Wir mussten einkaufen und unsere Vorräte auffüllen. In Dalmeny direkt an der Küste hielten wir für unsere Mittagspause.

Dort trafen wir auch ein deutsches Pärchen, die sofort die Öffnung Australiens für Touristen nach 2 Jahren genutzt hatten und jetzt mit einem Miet-Van für 4 Wochen von Melbourne über Sydney bis Brisbane unterwegs waren.

Auf dem weiteren Weg lag direkt an der Straße noch eine weitere Craft Beer Brauerei, der wir auch einen kurzen Besuch abstatteten. Die Brauerei wirkte wie ein umgebautes größeres Garten- oder Einfamilienhaus.

Nun war es schon wieder Zeit, sich nach einem Campingplatz umzusehen. Wir steuerten das Örtchen Tuross Head an. Das liegt an der Mündung des Tuross Rivers, der dort auch einen gleichnamigen See bildet. Der Campingplatz war klein und lag direkt am Strand. Leider wehte mittlerweile ein sehr böiger, kühler Wind, den wir nicht so toll fanden. Also beschlossen wir noch ein paar Kilometer weiter zu fahren bis nach Moruya.

Auf dem Campingplatz fanden wir einen Stellplatz. Später gingen wir noch einmal in die Stadt über den Moruya River. Die Stadt selbst war nichts Besonderes, nur ein paar Holzskulpturen an der Hauptstraße hoben sich etwas ab.

In der Nähe gab es einen Granitsteinbruch, in dem die Steine für die Sydney Harbour Bridge gebrochen wurden. Daran erinnerte eine kleine Stele und am Wochenende soll es ein Fest zu Ehren des 90sten Jahrestages der Brücke in Sydney geben. Der 90ste Geburtstag der Brücke fand sogar Platz in deutschen Medien.


Nach einer Stunde waren wir zurück auf dem Campingplatz. Später fing es dann wieder mal an zu regnen…
In der Nacht regnete es immer wieder, aber gegen Morgen besserte sich das Wetter (Sonnabend, 19.03.2022). Da es richtig schön werden sollte, beschlossen wir, hier in Moruya noch einen Tag zu bleiben und uns das Fest anzusehen. Der Festumzug bzw. „Mardi Gras“ sollte um 13 Uhr beginnen. Daher hatten wir Zeit und haben den Vormittag irgendwie herumgebracht, d.h. ich, denn Moni war noch einkaufen.
Wir liefen rechtzeitig in die Stadt und konnten so noch kurz über den Sonntagsmarkt schlendern.

Dann suchten wir uns einen Platz, um den Festumzug zu sehen.


Auch die Rettungsschwimmer und sonstige Rettungsdienste wurden geehrt.

Oldtimer dürfen bei keinem Umzug fehlen.

Auch die Army, bzw. deren Reservisten machten mit.

Ein LKW mit einem der Granit-Quader für die Harbour Bridge – dem eigentlichen Thema des Umzuges „90 Jahre Sydney Harbour Bridge“

Miss Showgirl mit Begleitung

Keiner war zu alt….

…oder zu gebrechlich um mitzumachen.

Auch die jungen Cheerleader-Mädchen waren mit dabei.


Nach einer Stunde war das Spektakel vorbei. Wir gingen noch in einen Biergarten im Hotel gegenüber und liefen dann über die Brücke zurück zum Campingplatz. Das Volksfest mit Musik sollte erst ab 15 Uhr weiter gehen. Wir ruhten uns etwas aus und machten uns gegen 16 Uhr noch mal auf den Weg zum Festgelände.

Es spielte gerade ein Solo-Musikant mit reichlich Playback-Unterstützung. Seine Musik war stark Country-lastig.

Später kam dann noch ein Duo, von dem wir uns allerdings nur noch einen Song angehört haben.

Vom Campingplatz aus wollten wir versuchen, vom heutigen Feuerwerk, das erst um 21 Uhr beginnt, ein paar Blick zu erhaschen. Vorher aber gab es ein kleines Bootskorso mit beleuchteten Booten.

Das Feuerwerk begann dann sogar früher und war sehr gut zu sehen.

Die heutige Strecke war sehr kurz (Sonntag, 20.03.2022). Wir wollten von Moruya nur bis Batemans Bay fahren, das sind weniger als 50 km. Morgen wollen wir dann wieder mal ins Inland abbiegen und bis nach Canberra fahren. Damit schließt sich die Route und wir haben „The Big Lap“ geschafft, die große Runde einmal um Australien. Etwas, von dem auch viele Australier träumen…
Wir verließen in Moruya den Highway No. 1 und fuhren nahe an der Küste entlang auf einem Tourist Drive. Eigentlich eine Fahrt von Beach zu Beach mit sehenswerten Felsenküsten dazwischen. Das Wetter war sehr gut. Am blauen Himmel war kein einziges Wölkchen zu sehen. An der Guerilla Bay machten wir einen ersten Zwischenstopp und fuhren ein kurzes Stück in Richtung Burrewarra Point. Am Ende der Straße gab es einen Parkplatz und es begann ein kleiner Rundweg.

Er führte an einer ehemaligen Radaranlage aus dem 2. Weltkrieg zu einer Aussichtsplattform.


Von dort ging es in weitem Bogen zu einem kleinen Leuchtturm. Der Weg war sehr ursprünglich und nett angelegt. Nach einer ¾ Stunde waren wir wieder am Auto und fuhren weiter.
An der Malua Bay machten wir einen weiteren Stopp. Dort sahen wir, wie kleine Kinder im Kindergartenalter mit dem Meer vertraut gemacht wurden. Unter Anleitung von Rettungsschwimmern kämpften sie mit den großen Wellen, vor denen auch wir schon Respekt haben. Aber es schien allen Spaß zu machen und auch die Eltern, die am Rand saßen, sahen gelassen zu.

Zu diesem Anlass war auch ein kleiner Bratwurststand aufgebaut und wir konnten nicht widerstehen und kauften uns jeder eine Bratwurst. Diesmal hat sie sehr gut geschmeckt, auch wenn es keine Thüringer war.

Nun fuhren wir durch bis Batemans Bay an der Mündung des Clyde Rivers. Unser Campingplatz lag gegenüber dem eigentlichen Ort.

Wir bauten uns auf und nach dem Mittagessen liefen wir über die neue Brücke in Richtung Stadt. Viel los war nicht, schließlich war wieder Sonntag.


Am frühen Nachmittag waren wir wieder am Campingplatz. Das Wetter war nach wie vor schön, aber hier an der Küste blies wieder ein kühler Wind. Trotzdem war es für Herbstanfang sehr angenehm.
Die letzte Etappe unserer Reise zur Beendigung der „Big Lap“, der Umrundung Australiens, stand heute an (Montag, 21.03.2022). Dazu wollten wir nach Canberra, auf den gleichen Campingplatz fahren, auf dem wir schon vor über einem Jahr waren. Die Strecke war zwar nicht lang, führte aber wieder hinauf über die Great Dividing Range in über 800 m Höhe.
Das Wetter war durchwachsen, aber es regnete nicht. Zuerst ging es moderat nach oben, später setzte sich die Straße in steilen Kurven fort, wo Rangie ganz schön geschnauft hat und ich teilweise nur im 2. Gang weiter kam.

Irgendwann hatten wir es dann aber geschafft und setzten die Fahrt auf der Hochebene fort. Canberra selbst liegt ja auch auf über 600 m Höhe. Mit nur einer kleinen Pause fuhren wir bis nach Queanbeyan, direkt an der Grenze zum Australian Capital Territory. Wir wollten uns die Stadt kurz anschauen, aber es lohnte sich nicht wirklich. Vielleicht haben wir auch schon zuviel gesehen…

Wir setzten unsere Fahrt fort und waren gegen 12 Uhr auf dem Campingplatz.

Wir stellten uns nur kurz zum Mittagessen ab und fuhren dann noch einmal einkaufen. Mittlerweile ist das Wetter richtig gut geworden, aber ich hatte keine Lust, um noch einmal in die Stadt hineinzufahren.

Am Abend tranken wir dann eine Flasche tasmanischen Sekt auf unsere abgeschlossene Big Lap.

Im Übrigen habe ich noch eine Karte mit der „Big Lap“ und unserer Route von 2005 eingestellt.