Canberra (2) und zurück zur Küste

Den heutigen Tag wollten wir noch einmal in Canberra verbringen (Dienstag, 22.03.2022). Das Wetter war sehr schön und sollte für den Tag auch so bleiben. Bevor wir aber losfuhren, schrieb ich noch an zwei australische Logistikfirmen, die ich im Internet gefunden hatte. Da wir immer noch keine Nachricht von Seabridge erhalten hatten, wollte ich sicherheitshalber abchecken, ob uns eine der einheimischen Firmen eher helfen kann.

Dann fuhren wir in die Stadt und wollten auf den Parkplatz, den wir schon kannten. Aber ich verfuhr mich erst einmal und nach einer Ehrenrunde kamen wir dann aber dort an. Wir stellten das Auto ab und begannen unseren Rundgang durch das kleine Stadtzentrum. Aber bevor wir richtig loslaufen konnten, bekam ich schon eine Mail von der einen Firma, die ich angeschrieben hatte mit der Bitte um Rückruf – in Deutsch! Ich telefonierte mit dem Mitarbeiter und erklärte ihm unsere Situation. Er versprach sich darum zu kümmern und wollte mir dann eine E-Mail zukommen lassen. Danach ging es aber wirklich los mit dem Stadtrundgang. Hier ein paar Eindrücke:

Diese Skulptur hatte uns schon beim letzten Mal beeindruckt.
Die Schmetterling drehen sich langsam und bewegten die Flügel. Schön anzuschauen.
Das Central Basin. Hinter der Fontäne ist auf der anderen Seite das Regierungsviertel, das wir aber diesmal nicht besuchten.
Blick über Teile der Innenstadt zu den Black Mountains mit dem Fernsehturm
Die Fußgängerzone in der Innenstadt ist sehr grün und park-ähnlich.
Und auch diese Figur hat uns schon beim letzten Mal gefallen.

Zum Mittagessen suchten wir ein vietnamesisches Restaurant aus, dass sich aber als Fehlgriff erwies. Schade. Danach fuhren wir zu dem sehr schönen Lebensmittelmarkt, den wir beim letzten Mal schon besucht hatten und von dem wir begeistert waren. Leider hatte ich nicht die Öffnungszeiten überprüft und wir standen vor verschlossenen Gittern. Der Markt öffnet erst am Donnerstag wieder.

Nunmehr machten wir aus der Not eine Tugend und fuhren ein kurzes Stück zu dem Park „Jerrabomberra Wetlands Nature Reserve“. Es war nett, aber nicht besonders aufregend. Soviel Natur in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt ist natürlich schön.

Die Wege waren gut ausgebaut aber manchmal schlecht beschildert.

Nach einer Stunde waren wir wieder am Auto und fuhren zurück zum Campingplatz.


Wir hatten lange überlegt, was wir heute noch machen könnten und beschlossen dann auf jeden Fall den Campingplatz zu wechseln (Mittwoch, 23.03.2022). Der Campingplatz war zwar modern, aber die Straße war sehr laut und weckte uns jeden Morgen sehr früh.

Wir hatten in der Touristeninformation Informationsmaterial zum Namadgi National Park mitgenommen und dorthin wollten wir heute fahren. Das waren knapp 50 km südlich und noch innerhalb des Hauptstadtterritoriums. Der Namadgi National Park grenzt unmittelbar an den Kosziusko Nationalpark und gehört schon zu den australischen Alpen. Die Fahrt im morgendlichen Berufsverkehr war etwas mühsam und wir kamen nicht so schnell vorwärts.

Erst kurz vor 10 Uhr waren wir am Besucherzentrum des Nationalparks und schauten uns erst einmal um.

Das Besucherzentrum lag etwas versteckt im Wald

Dann suchten wir uns eine kurze Route aus, damit wir gegen 12 Uhr wieder am Parkplatz sind. Erstens wollten wir uns etwas zum Mittagessen kochen und dann sehen, wie sich die Wetterlage entwickelt. Aber auch hier klingelte das Telefon als wir gerade losgehen wollten.

Der Mitarbeiter der Verschiffungsfirma von gestern meldete sich wieder und überbrachte uns eine Hiobs-Botschaft. Der erste Termin, den er für die Verschiffung organisierten konnte, war der 18. Mai!!! Also nach dem Datum, an dem unser Visum und das Carnet ausläuft. Als Alternative hatte er noch recherchiert, was das Verschiffen per Container kosten würde, aber das war jenseits von Gut und Böse. Selbst die Roll-on-Roll-Off-Verschiffung war nunmehr um ca. 40% teurer als bis vor kurzem. Der Welthandel ist aus den Fugen! Wir fielen in ein ganz großes, tiefes, schwarzes Loch. Wenn wir tatsächlich nicht vor dem 9 .Mai das Auto verschiffen können, bekommen wir Riesenprobleme (mit erheblichen Kosten).

Eigentlich hatten wir keine Lust mehr auf wandern und wären am liebsten umgekehrt, aber wir liefen trotzdem den eigentlich schönen Weg bis zum Cypress Pine Lookout.

Am Lookout angekommen
Der Blick reichte zurück bis nach Canberra mit seinem Fernsehturm.

Dort machten wir eine Pause und wanderten dann zum Auto zurück. Nach unserer Mittagspause fuhren wir zurück nach Canberra und suchten uns einen anderen Campingplatz. Der erste war angeblich ausgebucht, aber beim zweiten hatten wir Glück.

Am Nachmittag meldete sich dann auch die zweite Firma, die ich angeschrieben hatte und teilte mir mit, dass sie mir zu diesem Termin und zu diesem Zielort leider nichts anbieten können. Das passte genau in das Lagebild. Mal sehen, wie es jetzt weiter geht bzw. ob es weiter geht. So hatten wir uns das Ende unserer Reise nicht vorgestellt.


Bevor es heute wieder an die Küste zurück geht, wollen wir noch einmal auf den Fyshwick Fresh Food Market, der ja am Dienstag leider geschlossen hatte (Donnerstag, 24.03.2022). Wir fuhren in einem weiten Bogen um die Innenstadt nach South Canberra und kamen gegen 9:30 Uhr an.

Es war noch nicht viel los und wir fanden ganz bequem einen Parkplatz. Dann bummelten durch den Markt. Die Angebote waren beeindruckend, besonders an den Fischständen, aber auch bei den verschiedenen Metzgern.

Und das ist nur ein Ausschnitt….

Wir kauften uns Nürnberger Bratwürstchen, Schinkenwurst (wurde auch im Englischen als „Schinkenwurst“ verkauft) und noch zwei, drei andere Kleinigkeiten.

Hier gab es “papples”, eine Kreuzung aus Birne (pear) und Apfel (apple). Das haben wir das erste Mal gesehen und natürlich einen “papple” gekauft. Er schmeckte nicht schlecht, ein bisschen wie die Nashi-Birnen.

Dann ging es auf die ca. 170 km lange Strecke zum Meer. Wir fuhren zuerst lange über eine Hochebene, überquerten dann den Scheitelpunkt der Great Dividing Range. Bevor es hinunter zum Meer ging, machten wir noch eine kurze Mittagspause. Wir kramten gleich die Nürnberger Würstchen heraus und bruzzelten sie in der Pfanne. Sie haben sehr gut geschmeckt.

Nürnberger Würstchen, irgendwo in den australischen Bergen zubereitet…

Zufrieden nahmen wir das letzte Stück in Angriff. Nunmehr ging es von ca. 800 m wieder auf Meereshöhe zurück. Aber das war einfacher, als die Strecke bergauf zu fahren. Etwas nördlich von Batemans Bay, am Durras Lake, fanden wir einen Campingplatz, der sehr schön sein sollte. Aber der erste Eindruck war ein anderer: auf unserem Platz lag überall Känguru-Kot, den Moni erst einmal aufkehrte. Auch sonst war der Platz grenzwertig. Wieder einmal gab es nur einen Schlüssel für die Sanitäranlagen für mich und Moni und die Dusche mussten wir extra bezahlen. Er lag aber direkt am Meer und wir machten daher später einen weiten Spaziergang am Strand bis zur Mündung des Cumbralaway Creeks.

Durch Strandgebüsch ging es wieder zurück. An einer Stelle ruhten sich einige Kängurus gerade aus und ließen sich auch nicht von uns stören.

Ansonsten wollen wir nichts Größeres mehr unternehmen, wir werden uns in der nächsten Zeit hier an der Küste aufhalten. Wir warten nur noch auf ein positives Zeichen von Seabridge.


Der Tag begann so trüb wie unsere Gedanken waren (Freitag, 25.03.2022). Es nieselte und regnete und es war keine Wetteränderung in Sicht. Wir bleiben hier am Durras Lake, wechseln aber den Campingplatz, in der Hoffnung, dass der BIG4-Platz besser ist. Da wir nicht gleich umsetzen können, fuhren wir noch einmal nach Batemans Bay und gingen einkaufen. Kurz vor Mittag fuhren wir in strömendem Regen zum neuen Campingplatz und checkten ein.

Die Sanitäranlagen waren zwar etwas ältlich, aber ansonsten war der Platz OK.

Kein Wanderwetter.

Bei dem Wetter konnten wir nichts mehr groß unternehmen, so haben wir den Nachmittag und Abend irgendwie verbracht.


Den heutigen Vormittag nutzten wir, um mit der gründlichen Reinigung unseres Campers anzufangen, auch wenn wir noch nicht wissen, wie alles ausgeht (Sonnabend, 26.03.2022). Dabei ging es vor allem darum, Schimmelspuren im Inneren zu beseitigen, die sich insbesondere in den Gardinen und an den Seitenwänden festgesetzt hatten. Das Mittel, das wir gestern im Bunnings-Baumarkt gekauft hatten, erwies sich als sehr gut.

Bis Mittag waren die Gardinen fast wie neu. An den Seitenwänden hatten wir auch eine Menge Schimmel und Dreck beseitigen können. Natürlich sieht die Kabine nach 2,5 Jahren Dauernutzung bei jedem Wetter und in jeder Umgebung nicht mehr aus wie neu.

Nachmittags haben wir dann bei etwas besserem Wetter noch einen größeren Spaziergang gemacht, aber eine entspannte Stimmung kommt nicht mehr auf.

Am Wasp Head (Wespenkopf)

Heute wollen wir nach drei Tagen in Durras Lake ein kleines Stückchen weiter fahren (Sonntag, 27.03.2022). Wir brauchen uns ja nicht zu beeilen und je weiter wir nach Norden in Richtung Sydney kommen, desto kritischer wird auch die Corona-Situation. Derzeit gibt es immer noch zwischen 15 bis 25.000 Neuinfektionen täglich in NSW. Trotzdem wurden die Einschränkungen fast alle abgeschafft, nur noch in öffentlichen Transportmitteln gilt die Maskenpflicht.

Auch heute fuhren wir noch einmal kurz zurück nach Batemans Bay zum Einkaufen. Dann nahmen wir die kurze Strecke in Angriff. Das Wetter war durchwachsen, ein bisschen wie April in Deutschland. Regenschauer und kurze Sonnenperioden wechselten sich regelmäßig ab. Da es entlang der Strecke keine weiteren Sehenswürdigkeiten gab, fuhren wir bis zum Campingplatz in Burrill Lake durch. Bei strömenden Regen checkten wir ein und machten daher gleich unsere Mittagspause.

Am frühen Nachmittg fuhren wir noch 10 km bis zu einer Craft Beer Brauerei in Milton. Der Ausschank der Dangerous Ales Brauerei war in einem Hotel. Auch hier wieder nett gemacht.

Dangerous Ales …

Danach ging es zurück zum Campingplatz. Hoffentlich bekommen wir bald Klarheit, wie es weiter geht…

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